Lexikon

Handwörterbuch der Textilkunde aller Zeiten und Völker für Studierende, Fabrikanten, Kaufleute, Sammler und Zeichner der Gewebe, Stickereien, Spitzen, Teppiche und dergl., sowie für Schule und Haus, bearbeitet von Max Heiden, Stuttgart 1904

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Eintrag: Damaskus
Damaskus, türk. und arab. Dimischk esch-Scham, Hauptstadt des türk. Wilajets Syrien, schon zu Davids Zeiten politisch wichtig als Residenz eines der kleinen Reiche, in welche Syrien damals zerfiel. Unter der Herrschaft Assyriens, Babyloniens und Persiens hatte D. nicht geringe Bedeutung durch seinen Handel. Seit Eröffnung des Suezkanals sind Handel und Wohlstand der Stadt sehr zurückgegangen. Der früher lebhafte Tauschhandel, dem D. seinen Reichtum und seinen Ruf als Haupthandelsplatz der Levante verdankte, hat den sichereren und billigeren Seeweg eingeschlagen, so dass sich der heutige Karawanenverkehr auf den Austausch einiger weniger Erzeugnisse des syrischen und persischen Gewerbefleisses beschränkt. Im frühen Mittelalter war D. ein Hauptsitz der Seidenindustrie, es erzeugte die gemusterten Seidenstoffe seines Namens (vgl. Damaschino, Damast). Die heutige Industrie leistet noch immer Hervorragendes, namentlich in feinen gold- und siiberdurchwirkten Seidenzeugen, wollenen, baumwollenen und seidenen Kleiderstoffen.