Alte Klöster - neue Herren - Die Säkularisation im deutschen Südwesten 1803

Laufzeit: 12. April 2003 bis 05. Oktober 2003

Anderer Ausstellungsort:
Bad Schussenried

Die Ausstellung des Württembergischen Landesmuseums will
auf ein Ereignis aufmerksam machen, das - inzwischen fast
vergessen - für die deutsche Geschichte von höchster
Bedeutung ist.

Unter dem Titel "Alte Klöster - Neue Herren" soll an die
Säkularisation erinnert werden, die das Ende des Heiligen
Römischen Reiches einläutete. "Säkularisation" bezeichnet die
Überführung kirchlichen Besitzes in weltliche Hände. So
wurden zu Beginn des 19. Jahrhunderts (fast) alle Klöster
aufgelöst, geistliche Territorien eingezogen und verweltlicht.
Mit dem Besitz der geistlichen Herrschaften wurden deutsche
Fürsten für ihre Verluste in den Revolutionskriegen
entschädigt.

Viele der Veränderungen im Zuge der Säkularisation sind bis
heute spürbar. Die Klöster wurden abgebrochen oder
umgenutzt. Sie wurden zu Residenzen der neuen Besitzer, zu
Kasernen oder Fabriken gemacht. Die Säkularisation schuf
aber auch die Voraussetzungen für moderne Staatswesen, wie
wir sie heute kennen. Und schließlich war die Auflösung der
vielen kleinen geistlichen Territorialstaaten der erste Schritt zu
größeren "Mittelstaaten", aus denen dann das heutige
Baden-Württemberg hervorging.

Die Ausstellung wird dieses einschneidende Ereignis mit 900
Exponaten auf 3.000 m2 Fläche für das Gebiet des heutigen
Baden-Württemberg darstellen. Anlass ist die Unterzeichnung
des "Reichsdeputationshauptschlusses" von 1803, der die
Aufhebung der Klöster schließlich besiegelte