Antonello da Messina: Der Heilige Sebastian - Das restaurierte Meisterwerk
Das restaurierte Meisterwerk

Laufzeit: 12. November 2005 bis 08. Januar 2006

Eines der Hauptwerke der italienischen Frührenaissance in der Gemäldegalerie Alte Meister ist neu zu entdecken: "Der heilige Sebastian" von Antonello da Messina. Schon seit langem ist das Werk eines der unbestrittenen Lieblingsbilder des Publikums. Doch erst jüngst wurde das Gemälde einer eingehenden Restaurierung unterzogen und kann nun erstmals wieder in seiner ursprünglichen Farbgebung betrachtet werden: das strahlende Kolorit, der Glanz des Lichts und die überaus delikat modulierten Inkarnatfarben lassen sich jetzt in ihrem ganzen sinnlichen Reichtum neu erleben.

Antonello da Messina (um 1430 – 1479) ist eine der zentralen Künstlerpersönlichkeiten der Frührenaissance in Italien. Auf Sizilien ansässig, lernte er in Neapel die Technik der Ölmalerei kennen und sollte maßgeblich daran beteilig sein, diese neue Malmethode in Italien zu verbreiten. Die Einführung der Ölmalerei kam einer ästhetischen Revolution gleich. Besonders gut lässt sich die Wirkungsmacht der Ölfarben an Antonellos "Heiligem Sebastian" in Dresden studieren. Dieses Spätwerk des Künstlers entstand in unmittelbarem Zusammenhang mit seinem Aufenthalt in Venedig, wo er 1475/76 lebte. So stark Antonello von der venezianischen Malerei beeindruckt war, so bedeutsam war auch der Einfluss, den seine Malerei auf die Künstler der Lagunenstadt ausübte.

Jeder Besucher kann sich in der Ausstellung mit eigenen Augen überzeugen, wie die Entdeckung der Ölmalerei zu einem einschneidenden Entwicklungsschritt in der italienischen Renaissance werden musste. Gleichzeitig gibt die Ausstellung einen spannenden Einblick in die Restaurierung, indem die wesentlichen Arbeitsschritte präsentiert werden. Die Restaurierung wurde in verschiedenen Etappen in einem Zeitraum von vier Jahren vom Diplom-Restaurator Günther Ohlhoff in der Gemäldegalerie Alte Meister durchgeführt. Und die Ergebnisse der Restaurierung sind spektakulär. Nicht nur liegt die einzigartige Farbgebung nun wieder vor aller Augen, sondern auch Reste einer Signatur wurden sichtbar, die der Künstler in Form eines fingierten Zettels aufgemalt hatte. Der neue Blick auf das Kunstwerk, den die Restaurierung ermöglicht, wird mit der Kabinettausstellung gefeiert.