Theaterwelten - Plakate von Katrin Süss und Stasys Eidrigevicius

Laufzeit: 19. August 2004 bis 21. November 2004

Theater ist Spiel, es bringt uns zum Lachen, regt zum Nachdenken an, manchmal ist es unbequem. Theater ist eine Weltbühne, auf der alles überhöht oder auch überlagert und verrätselt dargeboten wird was unser Leben ausmacht, und so hat es immer, wie konkret oder abstrakt es sich auch gibt, mit unserer eigenen Identität zu tun. Theater bedeutet Schauplatz, hierher gehören Akteure, Schauspieler, die in bestimmte Rollen schlüpfen. Im wörtlichen wie im übertragenen Sinne wird das Rollenspiel über die Maske transportiert. Masken verhüllen und offenbaren oder bleiben einfach rätselhaft und unerklärlich.

Genau das findet sich in den Masken von Stasys Eidrigevicius wieder, denn sie spielen in seiner Kunst eine tragende Rolle. Der in Litauen geborene und in Polen lebende Künstler komponiert Installationen und verbindet seine Kunst mit Aktionen oder bettet sie in Theatervorstellungen ein. Dabei sind für ihn die Masken, die er malt oder formt, ein unverzichtbares Requisit. Sie sind im wahrsten Sinne des Wortes Kopfgeburten, Behausungen eines unberechenbaren Geistes. Es sind absurde Geschöpfe, Köpfe, die er mit Gegenständen aus dem Alltagsleben, wie Kisten, Bretter, Kopftücher, Scheren, Schaufeln, auch Musikinstrumente, belastet, verquickt oder verwebt, Dinge, die symbolisch für seelische Befindlichkeiten stehen können, für das Innen, das er zwar sichtbar nach außen stülpt, das aber dennoch für uns geheimnisvoll bleibt. Trotz der skurrilen "Zutaten" sind es vor allem die Augen, die den Gesamtausdruck bestimmen, sie zu ganz eigenen Wesen machen. Sie schauen mal kindlich, mal verletzt oder fragend, traurig, manchmal auch leer auf den Betrachter.
Während Stasys Eidrigevicius mit der Plakatfläche wie ein Bildhauer umgeht, indem er seine Bildmotive räumlich umsetzt, sie ganz aus sich selbst agieren lässt, bewegen sich die Arbeiten von Katrin Süss auf einer anderen sinnlichen Ebene. Sie artikuliert sich ätherisch im ganzen Raum wie ein Zeichner, ein Erzähler, nicht schwermütig wie Stasys Eidrigevicius, sondern eher leicht, ohne leichtfertig zu sein. Sie lässt das Moment des Tragischen oder düster Melancholischen, da wo es sich erahnen lässt, nicht beherrschend hervortreten, sie spinnt es ein in ein Universum von Gefühlen Linien, Farben und kompensiert damit Trauer auf andere Weise. Katrin Süss, die jahrelang am Theater Junge Generation in Dresden als Grafikerin arbeitete und jetzt an einer Dresdner Schule für Gestaltung in verschiedenen Bereichen unterrichtet, schöpft ihre kreative Kraft nicht zuletzt aus der Arbeit mit jungen Menschen. Für ihre Plakate zu Theaterstücken, die sich hauptsächlich an ein junges Publikum wenden, entwickelte sie einen Malstil mit phantastischen Gestalten und faszinierenden Farben, der durch sensible zeichnerische Elemente aufgebrochen wird. Je nach Aussage des Theaterstücks bedient sie sich der Fotografie, die sie durch die Verbindung mit der Schrift bewusst in die Bildaussage einbezieht.

Kategorien:
Kunst | Theater |  Ausstellungen im Bundesland Brandenburg | Ort:  Cottbus |
Vergangene Ausstellungen
2018 (5)
2016 (3)
2014 (7)
2013 (3)
2012 (7)
2011 (8)
2010 (10)
2009 (9)
2008 (3)
2007 (4)
2006 (8)
2005 (9)
2004 (10)
2003 (12)
2002 (11)
2001 (13)
2000 (5)
1999 (5)
1998 (1)
Änderungen / Ausstellungen melden

Sie wollen Änderungen oder Ergänzungen zu Kunstmuseum Dieselkraftwerk Cottbus - Brandenburgisches Landesmuseum für moderne Kunst mitteilen?

 Ausstellung melden  Ausstellungsbild senden  Museumsbild senden  Andere Änderungen  10 Highlights zeigen