Experiment und Tradition - Schmuck und Gerät von Hilde Risch und Eva Mascher-Elsässer

Laufzeit: 18. November 2004 bis 30. Januar 2005

Hildegard Risch und Eva Mascher-Elsässer gehören zu den Pionierinnen auf dem Gebiet der Schmuck­gestaltung. Beide Künstlerinnen studierten an der Hallenser Kunstgewerbe­schule Burg Giebichenstein, der bedeutenden Schule neben dem Bauhaus Weimar. In den 20er Jahren des vergangenen Jahrhunderts, einer Zeit, in der sich Frauen neue Arbeitsfelder erstritten, lernten sich die beiden jungen Frau an der Burg kennen, wo Risch als Gürtlerin und Elsässer als Silberschmiedin ausge­bildet wurden. Eine lebenslange Freundschaft entstand. Eine gemeinsame Werk­statt im Jahr 1927 war der Anfang. Im Sommer 1929 folgt eine intensive Reise. "wir hielten uns acht Wochen in London auf", schrieb Eva Mascher-Elsässer später über die gemeinsame Zeit, "hier offenbarte sich uns der Zauber des Goldes an den herrlichen Sammlungen aus Ur, Babylon, Ägypten, Mykene, Etrurien mit dem Wunder der Granulation."

Diese Begegnung beeinflusste das Arbeiten der Künstlerinnen nachhaltig, oft fühlt man sich beim Anblick ihrer Schmuckstücke an Geschmeide vergangener Kulturen erinnert. Bis weit in die 80er Jahre hinein reichte die überaus produktive Tätigkeit der beiden Schmuckgestalterinnen, die geprägt blieb von Erfindungskraft und Arbeitsfreude.



Hilde Risch und Eva Mascher-Elsässer werden zu den "Klassikern" der Schmuckkunst des 20. Jahrhunderts gezählt. Der Aspekt der Tradition gehört zu den markanten Motiven ihrer Arbeit - gepaart mit einem gehörigen Maß an Material- und Experimen­tierfreude sowie gelegentlicher Ironie. Die Ausstellung im Museum für Angewandte Kunst Frankfurt ist die zweite Station nach dem Museum für Hamburgische Geschichte.