Antikensammlung
34131 Kassel
Schloß Wilhelmshöhe

Die Griechen und das Meer - Griechische Fischteller der Sammlung Florence Gottet

Laufzeit: 09. Juli 2005 bis 06. Oktober 2005

Die Ausstellung wurde durch das Landesamt für Archäologie Sachsen mit Landesmuseum für Vorgeschichte Dresden in Kooperation mit der Schweizer Sammlerfamilie Gottet zusammengestellt und in der visuellen Gestaltung erarbeitet. In einem ungewöhnlichen Schritt hatten sich die Sammler bereiterklärt, ihre kostbaren Kunstschätze der Öffentlichkeit zu zeigen. Die Ausstellung wird bereichert durch Exponate des Naturkundemuseums Berlin. Nach der ersten Präsentation in Dresden schickten wir die Ausstellung auf Reisen. Auch auf ihrer jetzige Station Kassel ist sie eine Premiere.

Auch nach fast zweieinhalb Jahrtausenden sind diese Kunstwerke ebenso reizvoll anzusehen wie in ihrer Bestimmung und Verwendung mehrdeutig. Auf den zwischen zwanzig und dreißig Zentimeter messenden Tellern bevölkern allerlei Meerestiere, kunstvoll ins leuchtende Rotbraun des Tongrundes eingebettet, den schwarzen Hintergrund. Dies überaus kontrastreiche und spannungsvolle Farbspiel verfehlt seine Wirkung bei kaum einem Betrachter. Immer wieder aufs Neue entdeckt man Details, die einen jeden Teller, ja ein jedes der dargestellten Tiere zu einem unverwechselbaren Individuum machen.

Die Fischteller der Sammlung Florence Gottet stammen überwiegend aus den griechischen Kolonien im westlichen Mittelmeer. Sie weisen gegenüber dem griechischen Mutterland in künstlerischer Hinsicht manche Unterschiede auf. So darf als gesichert gelten, dass die Teller im Westen in aller Regel als Grabbeigabe dienten. Einige, meist unbemalte Teller dieser speziellen Form sind mit Fischknochenresten in Gräbern erhalten geblieben.
Man kann den mit Meerestieren verzierten und als Grabbeigaben gebräuchlichen Tellern im Westen eine über das Diesseits hinausweisende Bedeutung zuschreiben. Der häufig dargestellte Delphin beispielsweise gehörte nicht zum antiken Speisezettel und gilt seit alters her als Sinnbild des Lebens. Das Meer wird als ein Ort begriffen, dem alles Leben entstammt und das man nach dem Tode durchquert - die nach antiken Vorstellungen runde Scheibe des Okeanos - um in ein heiteres Jenseits zu gelangen.
Leben und Tod stehen nur in scheinbarem Widerspruch, wenn die Lebenssymbole ,Fische' und ,Meer' auf die jenseitige Welt des Todes verweisen. Im Kontext des Begräbnisses wird der Sinn der Fischdarstellungen begreiflich. Die Bilder der Meerestiere werden hier zur tröstlichen Botschaft, zur Ankündigung neuen Lebens nach dem Tod.

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Kategorien:
Kunst | Kunstgewerbe |  Ausstellungen im Bundesland Hessen | Ort:  Kassel |
Vergangene Ausstellungen
2009 (1)
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