Olaf-Gulbransson-Museum
83684 Tegernsee
Im Kurgarten 5

Gedächtnisausstellung zum 80. Geburtstag: Erich Hölle

Laufzeit: 26. September 2005 bis 06. November 2005

Wenn sich das Riesenei auf der Insel Titiwu öffnet und nicht ein
hässlicher Saurier, sondern ein liebenswertes Urmel zum Vorschein kommt,
so ist das vor allem dem Zeichner Erich Hölle zu verdanken. Der Münchner Künstler illustrierte für den Kinderbuchautor Max Kruse die Abenteuer von "Urmel aus dem Eis", einem breiten Publikum vor allem durch die "Augsburger Puppenkiste" bekannt. Das Urmel und die zeichnerische
Mitarbeit an zahlreichen Kinderbüchern ist aber nur eine Facette im reichen Schaffen von Erich Hölle.

Die Ausstellung im Olaf-Gulbransson-Museum für Graphik & Karikatur
Tegernsee zeigt Erich Hölle in seiner gesamten künstlerischen Bandbreite:
Als Karikaturisten, Maler und Illustrator. Als Karikaturist
charakterisierte Erich Hölle mit treffsicherem, scharfem Strich Studenten,
Musiker, Dichter oder Maler der Münchner Boheme, unter anderem für den
Simplicissimus. Gleichzeitig beherrschte er aber auch die Kunst der
politischen Karikatur und richtete seine kritische Feder beispielsweise
gegen den Militarismus und die Kirche.
Gemeinsam mit den Buchillustrationen sicherten die Karikaturen den
Lebensunterhalt Erich Hölles und seiner Familie. Die Arbeit hierfür ließ
im allerdings wenig Zeit für das, wozu es ihn eigentlich drängte: Für die
freie Kunst, die Malerei. Dabei spielte sie eine bedeutende Rolle im
Schaffen des Künstlers, wie der Publizist und Essayist Hans Krieger, ein
Freund der Familie, betont: "Man versteht den Simplicissimus-Zeichner, man
versteht den Kinderbuch-Autor und Illustrator Erich Hölle nicht wirklich,
wenn man den freien Maler nicht kennt."

Da sind zum einen die oft von leiser Melancholie umflorten
Landschaftsaquarelle, die nicht zuletzt bei zahlreichen Reisen mit der
Familie durch Frankreich, Norwegen oder Griechenland entstanden. In ihnen
zeigt sich neben einer streng gefügten, rhythmisch durchpulsten
Bildordnung eine starke Empfänglichkeit für Atmosphärisches. "Wer diese
Leinwände gesehen hat", so Hans Krieger, "gewinnt auch für die
Bilderbücher einen genaueren Blick, nimmt nun wahr, dass sie nicht nur von
einer ungewöhnlich reichen Phantasie zehren, sondern auch überaus
sorgfältig und formverständig komponiert sind." Zum anderen schuf Erich
Hölle in Aquarellen und Zeichnungen Impressionen von Menschen und
Menschengruppen, deren unverwechselbare Charaktere Präzision und
Scharfblick Erich Hölles offenbaren – Eigenschaften, die ihn auch
als
Karikaturisten auszeichnen.

Der Karikaturist, Maler und Buchillustrator gehören im Schaffen Erich
Hölles nicht nur eng zusammen, vielmehr lässt sich das eine ohne das
andere gar nicht richtig deuten. Erich Hölle selbst verstand sich als
Handwerker. "Er war zu bescheiden, sich als Künstler ansprechen zu
lassen", erzählt Hans Krieger. "Heute wissen wir: Er war ein großer
Künstler."

Zur Museumseite: Olaf-Gulbransson-Museum

Kategorien:
Kunst |  Ausstellungen im Bundesland Bayern | Ort:  Tegernsee |
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