Industrie- und Filmmuseum Wolfen
06766 Wolfen
Chemiepark Bitterfeld-Wolfen, Areal A, Bunsenstraße 4

EIN ARBEITSTAG IN DER FILMFABRIK WOLFEN

Laufzeit: 03. Dezember 2005 bis 26. März 2006

In Wolfen werden nie mehr Filme in großen Stückzahlen, Chemiefasern und Magnetbänder produziert werden. 85 Jahre Produktionsgeschichte fand mit der Stillegung der letzten Begießerei am 23.11.1994 ihr Ende.

Heute bestimmen das Bild des ehemaligen Geländes der Filmfabrik Ausgründungen und Neuansiedlungen - aber auch viele freie Flächen.

Mit der Ausstellung "Ein Arbeitstag in der Filmfabrik Wolfen" soll an die Leistungen der vielen Tausend Menschen erinnert werden, die tagein und tagaus, zum großen Teil im Schichtbetrieb, hier arbeiteten.

Die Ausstellung zeigt, wie ein Arbeitstag ablief: Bereits am frühen Morgen, zwischen 3:30 Uhr und 5:30 Uhr klingelten in mehr als 200 Orten die Wecker und läuteten den Arbeitstag in Wolfen ein. Die rund 15 000 Beschäftigten der Filmfabrik Wolfen kamen aus einem Umkreis von mehr als 50 Kilometer um Wolfen mit Bus, Bahn, PKW und Fahrrad zu ihrer Arbeitsstelle.

Auf dem Weg zur Arbeit müssen viele Eltern aber erst einmal ihre Kinder versorgen und sie in Kinderkrippen, Kindergärten oder Schulhorten unterbringen. Um möglichst vielen Frauen die Chance zur Arbeit zu geben, unterhielt das Werk selbst einige Kinderkrippen und -gärten.

Haben die Beschäftigten das Werk erreicht, passierten sie unter Vorzeigen des Werksausweises mit Passbild eines der sieben Werkstore: Sie betraten eine eigene kleine Stadt.

Das Werk hatte eine Größe von 165 Hektar. Wenn man das Werk einmal durchqueren wollte, konnte dies schon an die 20 Minuten dauern. Zu Fuß oder mit dem Fahrrad erreichten die Filmer ihre Arbeitsplätze. So breit, wie die Palette der Berufe ist, die in der Filmfabrik ausgeübt werden, so breit gefächert sind auch die Arbeitsplätze und -orte gewesen. Mehr als 100 Berufe waren im Werk vertreten und wurden für den täglichen Produktionsablauf benötigt. Von A wie Arzt bis Z wie Zerspaner gab es im Werk alles, und das in den unterschiedlichsten Qualifikationsstufen.

In der Filmfabrik wurde aber nicht nur gearbeitet - es gab selbstverständlich auch Pausen. 10 Werksküchen belieferten 20 Versorgungseinrichtungen, von denen acht rund um die Uhr arbeiteten. Oft reichte die Pausenzeit auch, dass man noch einmal kurz im Gebäude 122 beim Feriendienst der Gewerkschaft FDGB vorbeischaute, ob Urlaubsplätze im Angebot waren. Jeden Freitag gab es als beliebte Mittagslektüre für alle Beschäftigten zum symbolischen Preis von fünf Pfennig die Werkszeitung "Der Filmfunken".

Katalog: Zur Ausstellung erschien ein Bildband. Dieser ist für 10 Euro an der Museumskasse zu bekommen.

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