Pommersches Landesmuseum
17489 Greifswald
Rakower Straße 9

Lyonel Feininger (1871-1956) Vom Sujet zum Bild

Laufzeit: 19. August 2007 bis 28. Oktober 2007

Das Werk Lyonel Feiningers ist in viele Facetten gegliedert, immer wieder gezeigt worden und es erfreut sich bis heute ungeminderten Zuspruchs in einer Vielzahl von Ausstellungen.
In den um 1905 noch vom Jugendstil beeinflussten Karikaturen offenbart sich bereits seine Fähigkeit, das gesehene Objekt im Durchgang durch den differenzierenden Gestaltungswillen in charakterisierende Schilderungen zu treiben. Die in den frühen Zeichnungen ausgeführten Gestalten zeigen in Vehemenz die Fragilität des Menschen im Umfeld der mächtigen, anonymen Häusermeere der Städte, die Einsamkeit in der Natur oder die Kuriosität eines unwirklichen Kleinbürgerambientes.

Während die frühen Zeichnungen die unangefochtene Härte der Definitionskraft der Linie dokumentieren, erreicht Feininger in seinen Gemälden der 20er und 30er Jahre die reinste Form eines ungebrochenen Farbkontinuums. In seinen Gemälden dieser Zeit wird die prismatische Zerlegung von Licht im Modus der Farbe paradigmatisch. Die Bildfläche ist reine Farbfläche. Linien existieren in diesen Arbeiten einzig im Modus der Farbe. In allen Arbeiten offenbart sich die Klarheit und Einzigartigkeit der Anschauung eines Individuums, das in der Lage ist, die eigene Sicht auf die Welt zu hinterfragen und zu veranschaulichen. Diese Fähigkeit und die tiefe Überzeugung, dass die jeweilige Äußerung des denkenden und in seinem Fall des sich malend äußernden Geistes eine von vielen Facetten ist, die das Bild von unserer Welt markieren und konstruieren. In der Gegenwärtigkeit der Werke und in der unvermuteten Verbindung zur ehemals notierten Skizze liegt die Kraft der Werke Lyonel Feiningers. Seine rigorose Absage an eine illusionistische Räumlichkeit und die Untersuchung der Funktionen von Linie, Farbe und Fläche macht sein Werk bis heute aktuell.
Die Ausstellung des Staatlichen Museums Schwerin und des Pommerschen Landesmuseums Greifswald widmet sich der Arbeitsweise Lyonel Feiningers, der in Serien von Zeichnungen, Gemälden, Holzschnitten und Radierungen seine Bildkonstruktionen entwickelte. Sie versammelt unter dem Thema „Vom Sujet zum Bild“ elf Motivserien von Landschaften und Architekturen, die von 1911 bis 1954 entstanden sind. Deren Sujets fand Feininger in Mecklenburg, in Vorpommern und in Swinemünde, im heutigen Polen.
Dabei zeigt sich, dass der Arbeitsverlauf einer Reihe zu einem Sujet in einer Zeichnung nicht in abgeschlossener Zeitlichkeit erfolgt, sondern dass Feininger die Bearbeitung dieses Sujets nach Jahren erneut aufgreift, um den neuen Aspekt seiner Sichtweise in den vormals thematisierten Formenzusammenhang erneut einzuschreiben.

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