Salomon, Romberg, Ries: Musikalische Bonner Englandbeziehungen zur Beethoven-Zeit

Laufzeit: 14. September 2007 bis 25. November 2007

Es war ein ehemaliger Bonner Hofmusiker, Johann Peter Salomon, der als erfolgreicher englischer „Musikagent“ Joseph Haydn nach England brachte, und ihn auf dem Weg dahin auch mit seinen ehemaligen Kollegen in Bonn bekannt machte, darunter der junge Ludwig van Beethoven, der spätere Verleger Nikolaus Simrock, und Franz Ries. Dessen 1784 geborener Sohn Ferdinand Ries, baute sich in seinen Londoner Jahren (1813 bis 1824), von Joseph Peter Salomon in die musikalische Gesellschaft Londons bestens eingeführt, eine sehr erfolgreiche Karriere auf.

Seine vielfältigen Kontakte nutzte auch Ludwig van Beethoven, der selbst immer wieder mit dem Gedanken eines Aufenthalts in England spielte, das Musikern speziell des Kontinents auch finanziell viele Anreize zu bieten hatte. Der Fokus der Ausstellung wird sich neben einem Blick auf das englische Musikleben der Zeit und ihrer „Vertriebsnetze“, englischen Erstausgaben von Beethoven, Ries und anderen vor allem auf Ferdinand Ries richten, der als junger Mann in napoleonischer Zeit nicht nur mehrere Jahre bei und mit Beethoven in Wien verbracht hat, sondern als Musiker auch in Frankreich, Russland und Skandinavien auftrat und wirtschaftliche Sicherheit zu gewinnen suchte, bevor er in England dieses Ziel erreichen konnte. Mit seiner Rückkehr ins Rheinland sind die Anfänge der Niederrheinischen Musikfeste verbunden, die er über viele Jahre leitete, und die eine herausragende Rolle im Musikleben des Rheinlands im 19. Jahrhundert spielten. Als zentrales Stück wird ein englisches Hammerklavier gezeigt, dass die handschriftliche Signatur von Ferdinand Ries trägt.