Städtische Galerie Dresden, Kunstsammlung
01067 Dresden
Wilsdruffer Straße 2 / Besuchereingang Landhausstraße

"Queequegs Landgang" Malerei von Matthias Kistmacher im Projektraum Neue Galerie

Laufzeit: 01. November 2007 bis 03. Februar 2008

Auf den ersten Blick gehören die Gemälde von Matthias Kistmacher zur
sogenannten „Medienmalerei“, einer Malerei, die sich hinter der Oberfläche
gegenständlicher Darstellungen vor allem mit den Bildübermittlungsmedien
Film, Fernsehen und Fotografie auseinandersetzt. Damit steht der Künstler
in einem Kontext, der sich zum Teil aus seiner Entwicklung herleiten lässt.
An der Dresdner Kunsthochschule studierte er zeitlich parallel zu Künstlern
wie Thoralf Knobloch und Eberhard Havekost. Nach dem Studium setzte er sich
eine Zeitlang intensiv mit dem Medium Film auseinander.

Ohne Zweifel vermitteln die stillen und menschenleeren Stadtlandschaften,
Nacht- und Schiffsbilder von Matthias Kistmacher einen Eindruck von Distanz
und Reflektiertheit, wie ihn das „Filtern“ des visuellen Ausgangsmaterials
durch die Fotografie hinterlässt. Die genaue Auseinandersetzung mit den
Motiven vermittelt jedoch die starke persönliche Einlassung des Künstlers
mit seinen Bildgegenständen. So erklärt sich seine Affinität zu Booten und
Werften beispielsweise ursprünglich aus der Begeisterung für den
Segelsport. Matthias Kistmacher geht mit der Kamera auf die Suche nach
„übersehenen“ Situationen in seiner alltäglichen Umgebung. Sein
Motivspektrum kann man als „das Besondere im Alltäglichen“ zusammenfassen:
nächtliche Landschaften, Objekte in Bewegung, Schiffe an Land. Sich selbst
sieht der Künstler als beobachtenden Außenseiter – in dieser Hinsicht
vielleicht auch vergleichbar dem Harpunier Queequeg in Hermann Melvilles
Roman „Moby Dick“.
Bei der Inszenierung der Fotovorlagen für seine Malerei macht sich Matthias
Kistmacher im Besonderen die Möglichkeiten der Manipulation digitaler
Bilder zu Nutze. Sein Umgang mit den fotografischen Aufnahmen gleicht der
Handhabung von Skizzen und Studien in der klassischen akademischen Malerei.
Das Ergebnis der komplexen Bearbeitungs- und Konstruktionsprozesse
strukturiert der Künstler auf der Leinwand noch einmal komplett neu bei dem
Versuch, den dargestellten Dingen mit den Mitteln der Malerei ihre
Materialität zurückzugeben und malerische Formulierungen für komplizierte
Texturen und Lichtverhältnisse zu finden. Eine Folge seiner aktuellen
Arbeiten, entstanden innerhalb des letzten Jahres, zeigen wir bis zum 3.
Februar in unserem Projektraum „Neue Galerie“.

Kategorien:
Kunst | Zeitgenössische Kunst |  Ausstellungen im Bundesland Sachsen | Ort:  Dresden |
Vergangene Ausstellungen
2020 (2)
2019 (7)
2018 (3)
2017 (3)
2016 (2)
2015 (2)
2014 (6)
2013 (3)
2012 (4)
2011 (6)
2010 (4)
2009 (6)
2008 (5)
2007 (4)
Änderungen / Ausstellungen melden

Sie wollen Änderungen oder Ergänzungen zu Städtische Galerie Dresden, Kunstsammlung mitteilen?

 Ausstellung melden  Ausstellungsbild senden  Museumsbild senden  Andere Änderungen  10 Highlights zeigen