Buchheim Museum
82347 Bernried
Am Hirschgarten 1

Pop Art mit Orangenduft - Orangenpapiere aus der Sammlung Buchheim

Laufzeit: 31. Mai 2008 bis 20. September 2008

Anderer Ausstellungsort:
Villa Maffei / Dependance des Buchheim Museums/ Seestraße 4 (beim Rathaus) / 82340 Feldafing am Starnberger See / Öffnungszeiten: Samstag und Sonntag, 12 bis 17 Uhr, für Gruppen nach Vereinbarung

Für Lothar-Günther Buchheim, der in den 1950er, 1960er und auch noch in den 1970er Jahren jedes Orangenpapier, das ihm über den Weg lief, sorgfältig glatt strich und in Alben bewahrte, waren die Bilder, welche auf die federleichten Einwickelpapiere von Zitrusfrüchten gedruckt wurden, Pop Art in bestem und ursprünglichsten Sinn.

In der Villa Maffei in Feldafing wird nun eine Auswahl von rund 300 der buntfarbenen "Miniaturplakate" gezeigt, mit denen vorwiegend sizilianische und spanische Exporteure im deutschen Sprachraum für ihre fruchtige Ware warben. Wer schlichte Bildchen von Früchten erwartet, wird überrascht sein. Nicht nur von der Originalität und der graphischen Qualität der Papiere, sondern vor allem von der Vielfalt und der Thematik der Motive. Freilich tummeln sich auch auf den Zitruspapieren die im Werbegenre üblichen schönen Frauen. Doch wer rechnet schon damit, auf Orangenpapieren, die vorwiegend in Spanien und Süditalien entworfen und gedruckt wurden, Tannhäuser, Till Eulenspiegel, Rotkäppchen, Rumpelstilzchen, Struwwelpeter, Max & Moritz, e. o. plauens (Erich Ohsers) "Vater und Sohn", einem "Kaminfeger" oder gar einem Wappen mit dem Münchner Kindl zu begegnen? Man sieht schon: Die Orangenexporteure waren in den Zeiten, als man noch nicht von Marketing, Alleinstellungsmerkmal und dergleichen sprach, durchaus clevere Leute, denn sie haben sich ganz und gar auf ihre Kunden in den deutschsprachigen Ländern einzustellen versucht. Aber auch bekannte historische Gestalten wie Hannibal und Cäsar sowie Comic- und Zeichentrick-Figuren, die in den 1950er und 1960ern populär waren - Popeye, Micky Maus, Donald Duck oder Bambi - zieren die Papiere und werden urplötzlich zu Botschaftern für die fruchtige Ware. Manche der Markenzeichen prägten sich durch Serien ein. Auf einer Reihe von Struwwelpeter-Papieren zum Beispiel wurden Briefe von deutschen und österreichischen Fans veröffentlicht mit verzückten Ausrufen wie "Ihre Struwwelpeter-Orangen sind einfach knorke!"

Zur Museumseite: Buchheim Museum

Ort:  Bernried |
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