Barockmalerei an Maas und Mosel: Louis Counet und die Lütticher Malerschule

Laufzeit: 27. September 2009 bis 28. Februar 2010

Von September 2009 bis Februar 2010 zeigt das Stadtmuseum Simeonstift erstmals in einer Sonderausstellung das Werk von Louis Counet (1652-1721). Der Maler prägte über vier Jahrzehnte die sakrale Kunst in der Stadt Trier und seinem Umland.

Der 1652 in Liège geborene Louis Counet, der sich auch Jean Louis, Lodovicus, Ludwig oder Lud. sowie Cunnet und Counette genannt hat, erhielt seine künst- lerische Ausbildung vermutlich von Bertholet Flémal, der nachhaltig Einfluss auf die Lütticher Richtung der Barockmalerei nahm. 1683 ließ sich Counet in Trier nieder, wo er 1690 mit seiner Frau Pétronille Hardy und seinen Kindern das Bürgerrecht erwarb. Nach Trier wurde Counet als Kirchenmaler für die sich zwischen 1680 und 1684 im Aufbau befindliche Kirche St. Maximin und für die geplante Kirche St. Paulin berufen, die vor ihrer Realisierung 1717 bereits lange in Planung war. Der 20 Großgemälde umfassende Benedikt-Zyklus aus St. Maximin wurde leider während der Französischen Revolution vernichtet, doch blieben die meisten Zeugnisse von Counets ebenso umfangreichen wie viel- fältigen Schaffen für St. Paulin bis heute erhalten.



Zu seinen Auftraggebern zählten vor allem Klöster und Stifte, die Counets beruf- lichen Aufstieg in Trier beförderten. Dennoch geben uns die Quellen Aufschluss darüber, dass sich Counet nicht ausschließlich religiösen Themen widmete; zur Bandbreite seines Könnens zählten auch Historienbilder oder Darstellungen aus der griechisch-römischen Mythologie, wie einige Gemälde im Besitz des Stadt- museums Simeonstift Trier zeigen.



Counet kehrte regelmäßig nach Liège zurück und wirkte dort u.a. zwischen 1717 und 1720 an der Ausgestaltung des Rathauses mit. Am 5. August 1721 fiel der Künstler in Trier einem Raubmord zum Opfer.



Counets künstlerische Einordnung wird durch den Verlust zahlreicher Gemälde erschwert, die anscheinend unwiederbringlich verschollen sind - dazu zählen u.a. seine Bilderzyklen für die Jesuitenkirche in Trier, aber auch seine Gemälde, die sich bis zum Zweiten Weltkrieg im Rathauses in Liège und im Privatbesitz in Malmedy befanden. Das Stadtmuseum wird dennoch begleitend zur Ausstellung unter der Mitarbeit belgischer und luxemburgischer Experten erstmalig ein umfassendes Werkverzeichnis des Künstlers erstellen.

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Kunst |  Ausstellungen im Bundesland Rheinland-Pfalz | Ort:  Trier |
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