Oberschlesisches Landesmuseum
40883 Ratingen
Bahnhofstraße 62

Mein Leben für die Tiere - Bernhard Grzimek zum 100. Geburtstag
Auf Grzimeks Spuren, von der Vergangenheit bis in die Zukunft, von Oberschlesien bis Afrika

Laufzeit: 22. März 2009 bis 11. Oktober 2009

Im Frühjahr 2009 jährt sich der Geburtstag des charismatischen Zoologen, Tierarztes und Verhaltensforschers zum 100. Mal. Dieses Jubiläum nimmt das Oberschlesische Landesmuseum in Ratingen Hösel zum Anlass, in einer großen Sonderausstellung sein Leben und Werk vorzustellen.

Wenn Professor Dr. Bernhard Grzimek in den 60er und 70er Jahren seine Fernsehzuschauer begrüßte, waren die Straßen leergefegt. „Ein Platz für Tiere“ war im deutschen Fernsehen mit Einschaltquoten bis zu 70 Prozent die erfolgreichste Sendung aller Zeiten. Stets assistierten ihm Affen, Raubkatzen, Schlangen oder andere Tiere aus dem Zoo, die manches Mal – zum Entzücken der Zuschauer – für Verwirrung im Studio sorgten. Am Schluss jeder Sendung folgte ein Spendenaufruf zur „Hilfe für die bedrohte Tierwelt“.

Anfang der 50er Jahre führte es den gebürtigen Schlesier Grzimek erstmals nach Afrika. Sein Sohn Michael teilte seine Leidenschaft für Tier und Natur und begleitete ihn auf seinen Reisen. Der Einsatz für die Umwelt forderte allerdings einen hohen Preis. Sohn Michael kam 1959 bei den Dreharbeiten für den Oscar prämierten Film „Serengeti darf nicht sterben“ ums Leben.

Nicht nur in Afrika kämpfte Grzimek für den Erhalt der Lebensräume. Bei seinem unermüdlichen Engagement nutzte er geschickt seine hohe Beliebtheit und sein Charisma und wurde weltweit zum Vorreiter für den Umweltschutz. Er schrieb zahlreiche Bücher, gründete namhafte Organisationen wie den Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und reaktivierte die Zoologische Gesellschaft Frankfurt von 1858 e.V. (ZGF). Außerdem prägte er die Schlagworte „Naturschutz“ oder „Ökologie“ zu einer Zeit, als diese noch weitgehend fremd waren. Auch heute haben diese Themen keineswegs an Bedeutung verloren.

Der Ausstellungsrundgang führt von der Weite der afrikanischen Wildnis zurück auf die bequeme Couch ins liebevoll rekonstruierte heimische Wohnzimmer. Zurück in die Vergangenheit zur Hauptsendezeit der beliebten Sendung „Ein Platz für Tiere“. Dabei wird der Besucher nicht nur in ferne Länder entführt, sondern auch auf die Natur direkt vor seiner Haustür aufmerksam gemacht.

Anhand von Inszenierungen mit Tierpräparaten, vielen Fotos, Dokumenten und Medienstationen werden einzelne Lebensabschnitte Grzimeks rekonstruiert: Wie er als Jugendlicher Hühner untersuchte. Wie er das Farbsehen und Rückfindevermögen von Pferden während des zweiten Weltkrieges erforschte und wie er den Wiederaufbau des kriegszerstörten Frankfurter Zoos bewirkte.

Das Thema Afrika wird als zentraler Schwerpunkt anhand eines begehbaren Serengeti-Lagers mit entsprechenden Exponaten, Tieren und Medienmodulen erlebbar. Eine Hörstation vermittelt einen Eindruck von der Vielfalt der Tierstimmen Afrikas und anderer Kontinente. Mit einem Flugsimulator kann der Besucher die Serengeti aus der Luft betrachten und erhält so eine Vorstellung wie sich die großen Entfernungen auf dem Kontinent bewältigen und der Umfang von Zebra-, Gnu- und Gazellenherden erfassen ließ. Ein wichtiger Aspekt ist hier die Arbeit für den berühmten Film „Serengeti darf nicht sterben“. Dieser hat selbst ein halbes Jahrhundert nach seiner Entstehung nichts von seiner Eindringlichkeit und Aktualität eingebüßt.
Ein Begleitprogramm und pädagogische Angebote sind auf der Homepage des Oberschlesischen Landesmuseums unter www.oslm.de aufgeführt.

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