Museum Schloss Fellenberg
66663 Merzig
Torstr. 45 a

Gerd Naudorf Holzobjekte, Heinrich Popp Zeichnungen und Malerei

Laufzeit: 30. April 2010 bis 13. Juni 2010

Die Ausstellung Gerd Naudorf Holzobjekte und Heinrich Popp Zeichnungen und Malerei zeigen das künstlerische Wirken von zwei saarländischen Künstlern, die fast einem Jahrgang angehören.

Beide sind/waren der Staatlichen Werkkunstschule Saarbrücken den Professoren Oskar Holweck und Robert Sessler durch das das Studium der Grafik-Design eng verbunden. Heinrich Popp war später in den Jahren von 1979 bis 1989 dort Professor tätig. Da hieß die Werkkunstschule aber Fachhochschule des Saarlandes. Popp machte auch den weiteren Namenswechsel mit, als die ehemalige Werkkunstschule zur Hochschule der Bildenden Künste wurde. Naudorf ging während dieser Zeit seiner Tätigkeit als Grafik- und Stahldesigner nach. Seit einigen Jahren widmet er sich intensiv der freien künstlerischen Arbeit und nahm auch an der Landeskunstausstellung im Jahre 2008 teil.
Er sagte zu seiner Kunst:
"Dem Werkstoff Holz galt schon immer mein besonderes Interesse. Allerdings anfangs mehr als Rohstoff zur Herstellung von Möbeln.
Freundschaftliche Verbundenheit mit der Schreinerei Mailänder in meinem Wohnort Gresaubach ermöglichten mir nach und nach einen professionellen Umgang mit diesem Material. Jederzeit kann ich die dort vorhandenen Maschinen uneingeschränkt für meine Arbeiten nutzen.
Bei meinen Besuchen in der Werkstatt faszinieren mich seit langem die vielgestaltigen Erscheinungsformen der Holzstücke, die wegen irgendwelcher Mängel für die Produktion nicht infrage kommen. Endstücke, Stücke mit Ästen, gerissene oder gebrochene Stücke und Stücke, die Spuren von Insektenbefall oder Witterungseinflüssen zeigen, offenbaren einen unerschöpflichen Reichtum an Formen, Farben, Strukturen und Helligkeiten. Wenn man diese Vielfalt einmal bewusst wahrgenommen hat, animiert das einfach zum Gestalten. Die bei Abfallstücken eher zufällig entstandenen Einblicke in die Innere Struktur des Holzes führe ich für meine Objekte durch gezielte Eingriffe in das Material herbei. Ergeben sich aus dieser analytischen Vorgehensweise interessante Elemente, füge ich diese zu Bildern zusammen, die trotz der sich einstellenden Entmaterialisierung jederzeit erkennen lassen "aus welchem Holz sie geschnitzt sind" und sie erzählen etwas über die Geschichte des Baumes, dem sie entnommen sind.
Holz möchte ich nicht als willfähriges Material benutzen um ihm meine Gestaltungsvor-stellungen aufzuzwingen. Es geht mir vielmehr darum, durch meine Einflussnahme die vielfältigen äußeren und inneren Eigenheiten des Holzes ins rechte Licht zu rücken. Dass mir bei diesem Unterfangen gelegentlich Insekten oder auch Witterungseinflüsse behilflich sind, nehme ich billigend in Kauf. Die Rahmungen ordentlich in traditioneller Weise rechtwinklig zugeschnitten, gehobelt und glatt geschliffen, setze ich kontrastierend zu den organischen, oft wilden Strukturen der gestalteten Bildfläche ein um bisher kaum Wahrgenommenes bewusster zu machen.
Mein Bestreben geht dahin, dem uralten, vermeintlich bestens bekannten Werkstoff Holz durch unkonventionelle Arbeitsmethoden in materialgerechter Weise neue Sehereignisse zu entlocken."
Ein großes künstlerisches Schaffen hat Heinrich Popp neben seiner Lehrtätigkeit auf den Weg gebracht. Da gab es Einzelausstellungen, da entstand die große Stahlskulptur "Wortsegel" in Sotzweiler und die Stahlskulptur "Diskus" in Lebach.
Heinrich Popp sagt zu seinen Arbeiten:
"Das u.U. irritierende Wort "Zeichnung" für das Ergebnis eines offensichtlich drucktechnischen (oder abdrucktechnischen) Arbeitsprozesses bedarf einer Erklärung. Zeichnung meint das kalkulierte Arrangement von Spuren verschiedenförmiger und verschieden strukturierter Materialien, hier: Holz; auf der Fläche. Die Spuren visualisieren den Herstellungsprozess und erklären diesen demjenigen, dem das Wissen helfen soll, die Kunst besser zu erstehen.
Vorsicht! Ein gewagtes Unterfangen. Meine Arbeiten sind mir parzellierte Augenweiden. Nicht mehr.
Dies gilt selbstverständlich auch für meine Malerei."

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Kategorien:
Kunst |  Ausstellungen im Bundesland Saarland | Ort:  Merzig |
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