Roland Spohn - Pflanzenillustrationen und Malereien mit Naturfarben

Laufzeit: 06. Mai 2010 bis 01. November 2010

Roland Spohn ist in Göppingen kein Unbekannter. Er hatte im Landkreis von 1991 bis 2004 seinen Wohnsitz und "echte" Spohns kann man zum Beispiel auf den Tafeln des Göppinger Streuobstpfads im Oberholz oder im Naturkundlichen Museum unter dem Titel "Südsee Hohenstaufen" sehen. Und wer sich für Blumen und Bäume interessiert, findet Abbildungen und Fotos von Roland Spohn in den Kosmos-Bestimmungsbüchern "Welcher Baum ist das" und "Was blüht denn da". Die Texte dazu stammen von seiner Frau Margot, die ebenfalls Biologin ist. Die mit Pinsel und Feder gezeichneten Illustrationen geben die charakteristischen Merkmale von Pflanzen, Blüten, Blättern und Früchten am Genauesten wieder, mit allen wichtigen Bestimmungskriterien.

In einem zweiten Block werden Malereien mit Naturfarben gezeigt. Hier kommen sich Natur und Kunst so nahe, dass diese Sparte einen besonderen Reiz sowohl für den Wissenschaftler als auch für den Künstler darstellt. Besonders authentische Portraits entstehen, wenn die Tiere mit ihren eigenen Farben gemalt werden, wie etwa beim Tintenfisch, der mit seiner "eigenen" Sepia-Tinte gemalt ist, oder bei der Cochenille-Schildlaus, deren rote und bittere Körperflüssigkeit den begehrten Farbstoff Karminsäure liefert. Das karminrote Bild wurde auch mit Campari und Lippenstift gemalt, beide enthalten den begehrten Farbstoff und sind Bestandteil des "Lausportraits".

In der dritten Kategorie Bilder lässt der mit der wissenschaftlichen Systematik und Biologie bestens vertraute Wissenschaftler seinen Assoziationen freien Lauf und schafft Bilder, in denen er Sachverhalte und Motive bewusst durcheinander würfelt, in den Dimensionen verzerrt, ganz im Stil des Phantastischen Realismus. Da erinnern ihn afrikanische Knotenfrisuren an die Oberfläche des HI-Virus. Schon ist die Assoziation zum "Aids-Kontinent" Afrika geschlagen, der dann auch noch charakterisiert wird. An einer "Vesper", einem Bild aus dem Jahre 2004, nehmen Tiere und Pflanzen in einer Krypta teil, die mit religiösen Begriffen benannt sind. Da finden sich Gottesanbeterin, Mönch- und Nonnen-Schmetterlinge und Nonnen-Steinschmätzer sowie Mönchspfeffer und Bischofsmützen-Kakteen zu einem surrealen "Gottesdienst" zusammen.

Kategorien:
Kunst |  Ausstellungen im Bundesland Baden-Württemberg | Ort:  Göppingen |
Vergangene Ausstellungen
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