"Alles, was zwischen zwei Deckel passt ..." - Künstlerbücher von Gertrud Boernieck

Laufzeit: 25. September 2011 bis 27. November 2011

Die Kölner Künstlerin Gertrud Boernieck (*1931) gestaltet seit 1991 unikale Künstlerbücher. Ihre handgeschriebenen Bücher sind einzigartig, und das nicht allein deswegen, weil die Künstlerin immer nur ein einziges Exemplar schafft. Nicht nur Papier, sondern alle möglichen Materialien werden verarbeitet: Pelz und Filz, Draht, Sieb und Metallfolie oder gar Wäscheklammern und Teebeutel. Sie verwende "eben alles, was zwischen zwei Deckel passt. Die Sinnlichkeit, das Haptische" reize sie "an dieser Arbeit ... und das Suchen nach immer neuen Ausdrucksmöglichkeiten", meint Gertrud Boernieck. Ihren Arbeiten liegt zumeist ein literarischer Text zugrunde - Gedichte, Märchen, Erzählungen.

Das Spektrum der Autoren reicht von Ovid bis Schwitters, von Grimm bis Mann oder von Heine bis Jandl. Heute befinden sich viele ihrer Malerbücher in renommierten Bibliotheken und Museen, etwa im Deutschen Buch- und Schriftmuseum Leipzig, in der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel, der Herzogin Anna Amalia Bibliothek Weimar oder der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek Hannover. Um einen Überblick über das gesamte Schaffen der Kölner Büchermacherin zeigen zu können, wird die Ausstellung mit zahlreichen Leihgaben aus Hannover unterstützt.

Gertrud Boernieck studierte von 1946 bis 1949 bei dem Maler und Bildhauer Heinz Hamm in Prüm, Eifel, Malen und Zeichnen und arbeitete zunächst als Werbegraphikerin. Mitte der 60er Jahre wandte sie sich wieder der Malerei, dann der Skulptur und dem Holz- und Linolschnitt zu, bevor sie sich fast ausschließlich dem Buch verschrieb. Getrud Boernieck ist mit dem Maler und Graphiker Peter H. Boernieck verheiratet.

Eine Ausstellung des Museums Otto Schäfer in Zusammenarbeit mit dem Kunstverein Schweinfurt.