Stadtmuseum
72070 Tübingen
Kornhausstraße 10

Natur Hier bin ich Mensch, hier will ich sein
100 Jahre Naturfreunde Tübingen

Laufzeit: 21. September 2013 bis 01. Dezember 2013

Achtzehn Jahre nachdem in Wien der Verein der Naturfreunde ins Leben gerufen wurde, kam es 1913 in Tübingen zur Vereinsgründung - außergewöhnlich für eine Stadt mit wenig Industrie, zog die Organisation doch zunächst die Arbeiterschaft an. Nach der Gründung folgten Jahre der politischen und kulturellen Opposition, dann das Verbot und die Verfolgung durch den Nationalsozialismus und schließlich ab 1945 die Phase des Wiederaufbaus. Aus einem ehemals kleinen Verein wurde eine weltumspannende Organisation, die sich zwischen den Polen von Bergtourismus und aktivem Naturschutz bewegt. Auch in Tübingen reagierten die Naturfreunde dezidiert auf landschaftliche Eingriffe oder politische Entscheidungen. So liefert die Chronologie des Vereins eine kleine Geschichte letzten 100 Jahre Tübinger Stadtgeschichte. Die Schau ist eine Kooperation mit dem Touristenverein Naturfreunde Tübingen e.V.

15 Männer fanden sich am 11. September 1913 in der Lenzei am Haagtorplatz zur Gründung des Vereins der Naturfreunde zusammen. Rasch traten weitere Mitglieder dem Verein bei, darunter auch Frauen, was für diese Zeit außergewöhnlich war. Regelmäßige Treffen - die sogenannten Sonntagstouren - sowie Familientage und Vortragsabende prägten das Vereinsleben. Die Naturfreunde als organisierte Wandergruppe hatten die angenehme und vor allem auch bezahlbare Freizeitgestaltung von Arbeitern im Blick.

Im Unterschied zu allen anderen bürgerlichen Wandergruppen setzten sie sich schon früh für den Erhalt und den Respekt vor der Natur ein. So riefen sie zu Protest oder Widerstand gegen massive Eingriffe in die Umwelt auf, engagierten sich für den freien Zugang zur Natur oder für den Erhalt von Naturschutzgebieten. Als eine der ersten Organisationen sensibilisierten sie die Gesellschaft für umwelt- und friedenspolitische Themen.

Originaldokumente wie Protokoll- und Liederbücher, Wimpel oder Musikinstrumente veranschaulichen die Gründungsgeschichte sowie die Reise- und Wanderaktivitäten des Vereins. Viele Fotografien, von denen die Ältesten aus den 1920er Jahren stammen, geben einen detaillierten Einblick in das Vereinsleben.

Auch die kontinuierliche Auseinandersetzung der Naturfreunde mit dem Natur- und Umweltschutz und ihr friedenspolitisches Engagement sind Themen der Ausstellung. Zudem sind vier Filme des Instituts für Medienwissenschaft der Universität Tübingen zu sehen, die den Charakter des Vereins sowie das Thema Natur beleuchten. Im Foyer können Besucher überdies ihren "ökologischen Fußabdruck" ermitteln.

Während der Ausstellung sind die ehemaligen Treffpunkte der Naturfreunde in der Stadt durch Stelen gekennzeichnet, auf denen jeweils ein Stück Vereinsgeschichte nachzulesen ist. Zu jedem dieser Orte gibt es eine Quizfrage zu beantworten. Wer das Lösungswort errät und im Stadtmuseum abgibt, kann attraktive Preise gewinnen.

Zur Ausstellung gibt es ein umfangreiches Begleitprogramm, ebenso erscheint ein Katalog.

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