Leben mit Kunst. 50 Jahre Sammlung Siegfried und Jutta Weishaupt
Laufzeit: 17. Mai 2014 bis 09. November 2014
Mitte der 1960er Jahre erwarb Siegfried Weishaupt mit dem Mappenwerk „Daphnis und Chloe“ von Marc Chagall, das einen Zyklus von 42 besonders hochwertigen Farblithographien umfasst, sein erstes Kunstwerk. Damit war der Grundstein für eine Sammelleidenschaft
gelegt, die seit nunmehr 50 Jahren andauert und zu einer der bedeutendsten privaten Kunstsammlungen Deutschlands geführt hat.
Der erste Ankauf eines Gemäldes verlief dann aber nicht ganz nach Plan: Das Wunschobjekt, eine Arbeit von Josef Albers mit dem Titel „Opal“ aus dem berühmten Werkkomplex Homage to the Square, war bereits verkauft. So entschied sich der angehende Sammler für das Werk „Acht Farbgruppen mit hellem Zentrum“ von Richard Paul Lohse. Jahre später sollte „Opal“ doch noch in den Besitz des großen Albers-Liebhabers übergehen. So sind zum 50jährigen Jubiläum der Sammlung diese Bilder nun erstmals gemeinsam in der Ausstellung zu sehen.
„Es ist mit diesem Lohse ähnlich wie mit Albers“, sagt Siegfried Weishaupt, „bei aller Strenge und Systematisierung entwickeln die Bilder eine starke Sinnlichkeit.“ Strenge und Systematik resultieren aus der zugrunde gelegten konkreten Form, hier dem Quadrat, die Sinnlichkeit ist der Farbgebung gedankt. Die Begeisterung für klare Formen und leuchtende Farben bildet seit jeher das Fundament der Sammlung und zieht sich wie ein roter Faden bis heute durch den Werkbestand und damit auch durch diese Ausstellung.
Vier sehr frühe, bisher noch nie gezeigte Werke zeugen von der Bedeutung dieser Grundelemente und deren vielseitigen Anwendungsmöglichkeiten: Mit der „Komposition mit Rot, Schwarz, Gelb, Blau und Grau“ aus dem Jahre 1922 ist Piet Mondrian als einer der
bekanntesten Verfechter der klaren Linie und der reinen Primärfarben vertreten. Seine Vorbildfunktion zeigt sich u.a. bei Fritz Glarner. Ganz anders setzt Robert Delaunay in seiner „Étude pour la fenêtre ouverte“ von 1913 die farbigen Flächen in der Manier des nach ihm
benannten Orphischen Kubismus harmonisch-rhythmisch ins Bild. Zeitlich und vom Erscheinungsbild her dazwischen zu positionieren ist die kleinformatige Arbeit „Étude Casaine“ von Georges Vantongerloo, der in einem pastellig anmutenden Farbdreiklang das Bild mit unterschiedlichen Rechtecksformen ausfüllt.
Zur Museumseite: kunsthalle weishaupt
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