Das weiße Gold der Kelten - Schätze aus dem Salz

Laufzeit: 23. August 2014 bis 22. Februar 2015

Die Kelten präsentieren sich im LWL-Museum für Archäologie in Herne als älteste Bergarbeiter des Kontinents: Die Ausstellung "Das weiße Gold der Kelten - Schätze aus dem Salz" zeigt ab dem 23. August ( bis 25.1.2015), dass schon vor 7.000 Jahren Bodenschätze eigene Kulturen prägten und Traditionen formten.

Das Archäologiemuseum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) ist für diese Begegnung wie geschaffen. "Unter der Erde sind zum Teil erstmals in Deutschland Funde zu sehen, die wiederum unter der Erde den Beginn des europäischen Salz-Bergbaus mitgestalteten - und die auch unter der Erde gefunden wurden", schildert Museumsleiter Dr. Josef Mühlenbrock. Denn in Hallstatt in einem Tal hoch über dem Hallstätter See im heutigen Österreich holten die Menschen schon in der Jungsteinzeit das Salz ans Tageslicht.

Die Kelten entwickelten mit Förderhallen, die über 300 Meter tief den Salzadern folgten, den ersten industriellen Salz-Bergbau. Salz war über viele Jahrtausende der wichtigste Rohstoff, um Nahrungsmittel zu konservieren. So wie die Kohle im Ruhrgebiet das Industriezeitalter prägte, war das Salz mit diesem besonderen Fundort in den österreichischen Alpen schon vor tausenden von Jahren Namensgeber für eine eigene Epoche der Menschheit.

Älteste Holztreppe der Welt
"Mit neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen vermittelt diese neu konzipierte Ausstellung, die bislang nur in Spanien zu sehen war, eine der berühmtesten Kulturen der Eisenzeit", so Mühlenbrock. Die Kelten, die kaum schriftliche Zeugnisse hinterlassen haben, präsentieren sich in einem anderen Licht: Ausgeklügelte Werkzeuge - von der ältesten hölzernen Treppe der Welt mit verstellbaren Stufen über Leuchtspäne und lederne Tragesäcke bis zur Schaufel - ebneten diesem Volk den Weg zum "Weißen Gold".

Herzen aus Salz als Markenzeichen
Für den Verkauf erfanden die Kelten wohl eine der ältesten Vermarktungsstrategien: Herzen aus Salz gaben dem Rohstoff aus Hallstatt ein individuelles Markenzeichen. Bunte Textilien leben mit neuen Analysen wieder auf, Arbeitsabläufe stellt die Ausstellung detailliert dar, und selbst der höchstpersönliche Alltag unter Tage findet mit dem Toilettenpapier der Bergleute als Originalfund hinter den Vitrinen seinen Ort.

Sechs Themenblöcke veranschaulichen, wie sehr sich die älteste Bergbauindustrie und ihre modernen Nachfolger ähneln - und wie sehr früher wie heute Bergbau und Rohstoffe die Kulturen prägten und prägen. Als Salzblöcke gestaltete Ausstellungseinheiten werden im LWL-Museum für Archäologie in Herne aufgebaut. Sie beleuchten Hallstatt als einzigartigen Ort, den Salzabbau in der Bronzezeit, die Salzförderung im Hallstattzeitalter, das globale Dorf Hallstatt, Krisen und Katastrophen sowie das Salz damals und heute.

Die Fundstücke erzählen von neu gewonnenem Reichtum, von prachtvollen Bestattungen, von keltischen Kulten, aber auch von Kinderarbeit in dunkelster Tiefe, von Krankheiten und schwerer Arbeit. Die Ausstellung wird außerdem Funde aus Westfalen zeigen, die zusätzlich den Bogen aus dem Weltkulturerbe Hallstatt in die Vergangenheit der Region - und zur hiesigen Bergbaukultur schlagen.

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Archäologie | Geschichte |  Ausstellungen im Bundesland Nordrhein-Westfalen | Ort:  Herne |
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