KONTUREN DES ALLTAGS - ZEITGENÖSSISCHE KUNST AUS ISRAEL

Laufzeit: 22. Februar 2015 bis 26. April 2015

Am 12. Mai 2015 jährt sich zum 50. Mal die Aufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Staat Israel. Aus diesem Anlass präsentiert das Kunstmuseum Mülheim an der Ruhr im Vorfeld des 50. Jahrestages die Ausstellung „Konturen des Alltags“. Eingeladen sind mit Yoav Efrati, Talia Keinan, Yitzhak Golombek und Gil Shachar vier wichtige Vertreter der aktuellen israelischen Kunstszene. Über Herkunft und Lehre sind sie mit Mülheims Partnerstadt Kfar Saba verbunden.

Geboren, aufgewachsen und teilweise noch lebend in einem Land, in dem militärische Auseinandersetzungen allgegenwärtig sind, konzentrieren sich die Künstler auf alltägliche Themen. Yoav Efrati, Talia Keinan, Yitzhak Golombek und Gil Shachar nutzen in unterschiedlicher Weise die Zeichnung als Darstellungsform und autonomes Ausdrucksmittel. Sie loten die Grenzen des zweidimensionalen Mediums aus, stellen Querverbindungen untereinander sowie zu anderen Kunstgattungen wie Malerei, Skulptur, Installation und Video her.

Yoav Efrati (geboren 1965 in Rehovot, lebt und arbeit in Tel Aviv) erzählt in seinen digitalen Zeichnungen tiefgründige und verrätselte Geschichten von alltäglichen Begebenheiten und zwischenmenschlichen Beziehungen. Im Fokus stehen dabei der engere Familienkreis und das oft komplizierte Verhältnis zwischen den Generationen und Geschlechtern.

Als Künstlerin vertreten ist Talia Keinan (geboren 1978 in Kfar Saba, lebt und arbeitet in Tel Aviv). 2008 wurde sie mit dem Israeli Art Prize der Nathan-Gottesdiener-Stiftung ausgezeichnet, dem wichtigsten israelischen Kunstpreis. Ihre Installationen und Rauminszenierungen führen in geheimnisvolle Welten zwischen Traum und Wirklichkeit: Experimentell und spielerisch kombiniert sie Zeichnung, Malerei und Video. Sie verwendet Techniken der Collage und Überblendung und gestaltet im Halbdunkel des Ausstellungsraumes mit Licht und Sound.

Yitzhak Golombek (geboren 1956 in Lodz/Polen, lebt und arbeitet in Tel Aviv) kam als Kind nach Israel. Er bedient sich der Technik des „automatischen Schreibens“ (Écriture automatique), die aus dem Unbewussten schöpft. In seinen Assemblagen und Skulpturen greift er bestimmte Symbole wie Tropfen, Zähne oder Knochen immer auf. In vielen seiner Werke finden sich auch Verweise auf Golombeks persönliche Lebensgeschichte und die seiner Vorfahren.

Entstanden ist die Ausstellung auf Anregung des Bildhauers Gil Shachar (geboren 1965 in Tel Aviv, lebt und arbeitet seit 1996 in Duisburg). In Auseinandersetzung mit der Trompe-l'œil-Malerei, der Kunst René Magrittes und dem klassischen Thema „Künstler und Modell“ gelingt es Gil Shachar stets, die Wahrnehmung des Betrachters zu täuschen: Mittels einer aufwändigen Abgusstechnik und Oberflächenbemalung stellt er hyperrealistische Abbilder von ihm bekannten Personen, von Fragmenten menschlicher Körper und einfachen Alltagsgegenständen her. Demnach handelt es sich auch bei seinen „Zeichnungen“ nicht um Arbeiten auf Papier.

Katalog: Die begleitende Publikation wurde von der Arbeitsgemeinschaft Duisburg-Mülheim-Oberhausen der Deutsch-Israelischen Gesellschaft e. V. gefördert und ist zum Preis von 12,50 EUR an der Museumskasse/im Museumsshop erhältlich.

Kategorien:
Kunst | Zeitgenössische Kunst | 21. Jahrhundert |  Ausstellungen im Bundesland Nordrhein-Westfalen | Ort:  Mülheim an der Ruhr |
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