Die Letzten ihrer Art – Gefährdete Wildpflanzen in Botanischen Gärten

Laufzeit: 12. Juni 2015 bis 30. August 2015

Vom Aussterben bedrohte Wildpflanzen in Deutschland stehen im Mittelpunkt der Ausstellung „Die Letzten ihrer Art – Gefährdete Wildpflanzen in Botanischen Gärten“. Viele gefährdete Pflanzenarten wie die Arnika und Breitblättriges Knabenkraut sind in ihrem Exil, dem Botanischen Garten Berlin, zu sehen. Warum diese Wildpflanzen mindestens so schützenswert sind wie unsere Nutzpflanzen, welche Funktionen sie in unseren Ökosystemen erfüllen und was Botanische Gärten dazu tun, ihrem Aussterben entgegen zu wirken, zeigt diese Ausstellung. Sie wird anlässlich der bundesweiten Woche der Botanischen Gärten in mehreren Botanischen Gärten Deutschlands parallel gezeigt. Vom 12. Juni 2015 bis 30. August 2015 ist sie im Botanischen Garten und Museum Berlin zu sehen.

Die Ausstellung erläutert den Sachstand, die Zusammenhänge und Gefahren des Artenverlustes, und zeigt die konkreten Schutzmaßnahmen der Botanischen Gärten, wie die sogenannten Erhaltungskulturen. An zentralen Standorten am Hauptweg in der Nähe des Wassergartens im Botanischen Garten und in der Galerie des Botanischen Museums werden „Die letzten ihrer Art“ thematisiert. Auch an vielen weiteren Punkten im Garten begegnet man im Ausstellungszeitraum gefährdeten, mit einem speziellen „Steckbrief“ versehenen Wildpflanzen.



Die Ausstellung wurde durch das Projekt “Netzwerk zum Schutz gefährdeter Wildpflanzen in besonderer Verantwortung Deutschlands – WIPS-De“ im Rahmen des Bundesprogramms Leben.Natur.Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit gefördert.



Auch bei uns in Deutschland verschwinden immer mehr Wildpflanzenarten, weil wir naturnahe Ökosysteme (zer-)stören, z.B. durch Agrarindustrie, Verkehr und Baumaßnahmen. 2014 waren 0,57% der Fläche der Bundesrepublik geschützt, aber die zehnfache Fläche wurde alleine für den Anbau von Biomasse zur Biogaserzeugung genutzt.

Viele Pflanzenarten können nicht mehr in diesen vom Menschen geprägten Lebensräumen geschützt werden. Wir sind gezwungen, sie in Saatgutbanken oder speziellen Erhaltungskulturen zu bewahren, wie den Eisbären im Zoo. Dies geschieht vielfach in Botanischen Gärten in ganz Deutschland, die nicht nur den Zielen der Konvention zur Biologischen Vielfalt verpflichtet sind, sondern auch ihre Verantwortung wahrnehmen, mit ihrem Fachwissen und konkreten Maßnahmen zum Erhalt der Pflanzenvielfalt beizutragen.



Pflanzen sind für Mensch und Tier nicht nur die Grundlage jeglicher Ernährung, die Vielfalt gerade auch der Wildpflanzen sichert die Ökosysteme und deren „Dienstleistungen“. Ohne sie können unsere Ökonomie und unser Zusammenleben auf diesem Planeten nicht funktionieren. Trotzdem werden Regenwälder verbrannt, ganze Landstriche verwüstet, die Gletscher schmelzen und nicht nur der Eisbär verliert seinen Lebensraum. Wir zerstören unsere Lebensgrundlagen und fördern damit Unterentwicklung und gewaltsame Konflikte. Unter den Auswirkungen dieser globalen Ressourcenkonflikte suchen auch immer mehr Menschen eine neue Heimat. Durch die Umweltstörungen ist die Aussterberate bei Pflanzen und Tieren global auf mehr als das Tausendfache der vorindustriellen Rate gestiegen. Diese Verluste sind für immer und nicht nur ästhetisch-moralisch, sondern auch finanziell-wirtschaftlich enorm. Die EU-Kommission schätzt, dass die Kosten durch die Vernachlässigung von Naturschutzmaßnahmen jährlich alleine in der EU mit 50 Milliarden Euro zu Buche schlagen.

Kategorien:
Natur |  Ausstellungen im Bundesland Berlin | Ort:  Berlin |
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