Museum Junge Kunst
15230 Frankfurt (Oder)
Carl-Phillip-Emanuel-Bach-Straße 11

HERZ HAUS MESSER KREUZ / KUNST – ZEICHEN aus der Sammlung

Laufzeit: 21. Februar 2016 bis 11. September 2016

Rund 100 Arbeiten von 37 Künstlern werden vorgestellt. Sie gehören vier Generationen an. Der älteste ist Friedrich Press, geboren 1904, und Paetrick Schmidt ist mit 35 Jahren der jüngste. Bis auf wenige Ausnahmen (u.a. Hermann Glöckner, Friedrich Press) haben sie ein Kunststudium nach 1945 absolviert, wenn sie nicht als Autodidakten wie zum Beispiel Carlfriedrich Claus, Monika Maria Nowak oder Carsten Nicolai zur Kunst fanden. Alle bringen ethische und sinnbildliche Situationen, zum Teil versachlicht und prägnant zur Sprache. Der Titel verweist auf die großen Themen unseres Seins: Tod und Leben, Liebe und Hass, Spirituelles und Materielles, gesellschaftliche Utopien und Katastrophen.

In der weitläufigen Spätrenaissancehalle werden die Arbeiten in einen Dialog gestellt. Dieser ist unabhängig von ihrer Entstehungszeit und davon, ob es sich um ein kryptisches Zeichen oder um eine Farbfeldmalerei handelt. Im ästhetisch-semantischen Kontrast beharren alle auf ihre Eigenheit, die sie isoliert und zugleich für den „Dialog“ mit anderen Kunstwerken öffnet. Der „Dialog“ führt zum Beispiel von der Farbfeldmalerei (Helmut Senf, Daniel Sambo Richter, Stefan Lenke) über konstruktive Formen von Hermann Glöckner bis hin zu einem zeichenhaften Expressionismus und einer an Comics erinnernde Sprache bei Paetrick Schmidt und Heinz Schmöller.
In einer Ausstellungskoje werden die Zeichenfanale nationaler Geschichte von Hans-Hendrik Grimmling zwischen Bildern zum Kommunistischen Manifest von Veit Hofmann und den stilisierten Geschichten aus der Bibel von Herbert Seidel gesetzt. In einer anderen steht ein sich krümmendes Boot von Ulf Puder vor dem Objektkasten mit Kreuzzeichen von Robert Rehfeldt. Daneben verweist die graugestufte Straße von Jan Brokof auf einen möglichen Himmelsweg und Kreise auf delikaten Farbgründen von Manfred Luther verkünden im Verständnis von „Alles ist nur ein Gleichnis“ „Ich denke also bin ich“. Dagegen widmet sich ein Ausstellungsabschnitt den Wandlungsformen „Von der Linie zur Schrift und zum Zeichen“ mit Arbeiten von Carlfriedrich Claus, Christiane Wartenberg, Gil Schlesinger, Horst Sagert und Michael Geyersbach.

Mit der Konfrontation des Gegensätzlichen zueinander, wird eine Erzählung des vielleicht Bedeutungsvollen angeregt. Damit ist die kuratorische Behauptung verbunden, von den monochromen und minimalistischen Werken gehen ebenfalls Bildsignale des Sinnhaften aus. Vielleicht sind es die des Schönen und des Geordneten, die hier auf Gegensätzliches wie auf Chaos, Disharmonie und Unwägbarkeiten stoßen.

Jan Brokof (1977), Kurt Buchwald (1953), Carlfriedrich Claus (1930 – 1998), DAG (1964), Michael Geyersbach (1954), Hermann Glöckner (1889 – 1987), Hans-Hendrik Grimmling (1947), Jürgen Gustav Haase (1947-2013), Frieder Heinze (1950), Veit Hofmann (1944), Ingo Kirchner (1930 – 1983), Stefan Lenke (1976), Manfred Luther (1925 – 2004), Richard Mansfeld (1959), Monika Maria Nowak (1949), Carsten Nicolai (1965), Aud Otto, A. R. Penck (1939), Friedrich Press (1904 – 1990), Ulf Puder (1958), Neo Rauch (1960), Sebastian Reddehase (1978), Robert Rehfeldt (1931 – 1993), Horst Sagert (1934 – 2014), Daniel Sambo-Richter (1966), Hans Scheuerecker (1951), Gil Schlesinger (1931), Baldur Schönfelder (1934), Paetrick Schmidt (1980), Heinz Schmöller (1975), Herbert Seidel (1906 – 1974), Helmut Senf (1933), Erika Stürmer-Alex (1938), Hans Ticha (1940), Heinrich Weid (1963), Anna Werkmeister (1949), Christiane Wartenberg (1948)

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