HERMANN STENNER (1891-1914) und sein Lehrer Christian Landenberger (1862-1927)

Laufzeit: 19. Februar 2017 bis 18. Juni 2017

Hermann Stenner (1891-1914), vor 125 Jahren in Bielefeld geboren, studierte nach einem Studienjahr in München ab März 1910 in der Malklasse bei Christian Landenberger an der Stuttgarter Akademie. Im Oktober 1911 wechselte er in die Komponierklasse von Adolf Hölzel und hatte 1913 in München erste Ausstellungserfolge. Die großartige Entwickung seines künstlerischen Talents wurde 1914 jäh abgebrochen. Stenner fiel Anfang Dezember in Polen an der Ostfront.

Die Ausstellung zeigt einerseits den Landenberger-Schüler Stenner im Kontext der Landenberger-Sammlung des Kunstmuseums. Der exzellente Albstädter Zeichnungs-Bestand aus der Sammlung Walther Groz zeigt die weitere Entwicklung im Umfeld Hölzels. In Zusammenarbeit mit der Hermann Stenner-Gesellschaft und der Sammlung Bunte werden diese Werke gezielt um Zeichnungen und Gemälde ergänzt.

Im April 1910 wechselt der junge Westfale Hermann Stenner (1891-1914), der seit 1909 in München studiert, auf Anraten seiner dortigen Lehrer Knirr und von Hayek an die Kunstakademie Stuttgart, um in der Malklasse von Christian Landenberger (1862-1927) sein Studium fortzusetzen. Eineinhalb Jahre arbeitet er bei Christian Landenberger als einer seiner begabtesten Schüler. Die Gegenüberstellung zeitgleicher Gemälde von Lehrer und Schüler zeigt die Affinität der beiden, vor allem im Thematischen. Sie zeigt aber auch die bemerkenswerte Eigenständigkeit des jungen Malers in seiner spontanen Herangehensweise mit oft ungemischten Farben. Von Juni bis August 1911 nimmt Stenner an der Akademie-Exkursion nach Dießen am Ammersee teil, die in diesem Jahr von Christian Landenberger geleitet wird. Landenberger selbst rät Hermann Stenner, in einer Komponierklasse weiter zu studieren. Mitte Oktober 1911 meldet sich Hermann Stenner in der Komponierklasse von Adolf Hölzel an. Dem jungen Maler öffnen sich nochmals neue Räume in Farbe und Komposition. Auf zupackende Weise reiht er sich in den energiegeladenen Aufbruch der jungen Avantgarde ein – mit Blitz und Gewitter, Eisenbahnen und Telegraphenstangen, der bunten Welt von Theater und Kino und Mitarbeit am Wandbild-Auftrag für die Kölner Werkbund-Ausstellung 1914, den Adolf Hölzel mit seiner Klasse ausführte. Am 7. August 1914 meldet sich Hermann Stenner zusammen mit Oskar Schlemmer als Kriegsfreiwilliger. In der Frühe des 5. Dezember 1914 fällt er an der Ostfront bei Iłów (Lowitz) in Polen.

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