Kunstmuseum Schwaan
18258 Schwaan
Mühlenstraße 12

Ein Ort für die Kunst. Die blaue Scheune auf Hiddensee
Günter Fink und die Malerinnen des Hiddensoer Künsterinnenbundes

Laufzeit: 24. März 2016 bis 12. Juni 2016

Ab 1880 entstanden in ganz Europa Künstlerkolonien in Gegenden, die von der industriellen Entwicklung noch wenig berührt waren. Norddeutschland mit seinen Mooren, Seenplatten, Wäldern, Stränden und Dörfern, in denen die Zeit stillzustehen schien, bot länger als anderswo ideale Bedingungen für die Suche nach dem einfachen Leben in unberührter Natur, einem Leben wie gemalt. Viele dieser Orte beherbergen wertvolle Kunstsammlungen und Künstlerhäuser und sind auch heute lebendige Zentren zeitgenössischen Kunstschaffens. Sie bieten Kunst und Kultur jenseits der Großstädte inmitten bezaubernder Landschaften. Die historischen Künstlerorte Ahrenshoop, Hiddensee und Schwaan bilden im Verbund der Norddeutschen Künstlerkolonien ein gemeinsames Kulturerbe. In Mecklenburg-Vorpommern verbreiten die drei Künstlerkolonien auch heute noch einen Hauch des damaligen Charmes und bieten eine Synthese von Kunst, Natur und Landschaft.

Ein einmaliger Ort für die Kunst – das ist die Blaue Scheune auf Hiddensee. Ursprünglich Lagerstätte bzw. wie der Name schon sagt, Scheune des gegenüber ansässigen Bäckermeisters Waldemar Schwartz, ist sie mit dem Kauf durch die Geheimratswitwe Henni Lehmann einer anderen Bestimmung zugeführt worden. Wann dieser Kauf stattfand, ist nicht belegt, aber in den Kunstnachrichten wird 1919 die Gründung eines Künstlerinnenbundes bekanntgegeben. Dies ist nicht nur für die Zeit ungewöhnlich, auch der Ort – die malerische und abgeschiedene Insel Hiddensee – ist es. In keiner Künstlerkolonie Deutschlands hat es einen vergleichbaren Zusammenschluss gegeben. Das bald zur Kunstscheune umbenannte Gebäude wird Atelier und Ausstellungshaus für die auf Hiddensee wirkenden Malerinnen. In den selbst organisierten und betreuten Ausstellungen verkauft man die eigenen Werke und die der Kolleginnen. Darunter finden sich einfache Skizzen, leichte Aquarelle, wunderbare großformatige Gemälde. Sogar eine Mappe mit 16 Original-Lithographien von 6 verschiedenen Künstlerinnen wird angeboten.
Es ist ein großer Glücksfall für die Insel Hiddensee, dass der aus Dresden stammende Maler Günter Fink die Blaue Scheune in den 1950er Jahren für sich entdeckt, sie schließlich erwirbt und in der Tradition eines Ateliers und Ausstellungshauses weiterführt. Hunderte von Bildern entstehen in den folgenden Jahren. Bis heute, auch nach dem Tod des Malers im Jahr 2000, ist die Ausstellung während des Sommers zweimal wöchentlich geöffnet.

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