Leben nach Luther - eine Kulturgeschichte des evangelischen Pfarrhauses

Laufzeit: 14. Februar 2016 bis 10. April 2016

Andreas Gryphius und Albert Schweitzer, Friedrich Dürenmatt und Friedrich Nietzsche - so verschieden diese vier von den Lebensdaten und ihrer Berufung auch waren, sie hatten doch eine Gemeinsamkeit: sie waren „Pfarrerskinder“, ebenso wie es Bundeskanzlerin Angela Merkel oder der ehemalige Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, Reinhold Höppner, sind. Ein Hort universeller Bildung und bürgerlichen Lebens, das Vorbild christlicher Lebensführung, Ursprung von Literatur, Philosophie und Wissenschaft: Das evangelische Pfarrhaus als Lebensform ist seit Jahrhunderten Projektionsfläche gesellschaftlicher und familiärer Ideale.

Eingebunden in die Lebenswelt der Gemeinde sollten die Pfarrer und ihre Familien einem nahezu übermenschlichen Auftrag gerecht werden: sie sollten ein Leben in Reinheit, Heiterkeit und Genügsamkeit vorleben und gleichzeitig die Nöte ihrer Schäflein verstehen. Zugleich waren die Pfarrhäuser Zentren des Gemeindelebens, Veranstaltungsräume und Bildungsstätte in einem.