Gabriele Basch: karambol

Laufzeit: 16. September 2017 bis 05. November 2017

Gabriele Basch gehört zu den renommiertesten KünstlerInnen des zeitgenössischen Papierschnitts. Ausgehend vom künstlerischen Experiment erforscht sie kontinuierlich die Technik des Cut Out und erschafft in ihren Werken eine formal wie inhaltlich höchst innovative zeitgenössische Bildsprache.

Der traditionell aus dem Kontrast zwischen Schwarz und Weiß bestehende kleinformatige Scherenschnitt wird bei Basch zum großformatigen Schnittbild. Aussparungen durchziehen das Papier wie Leerstellen und scheinen in ihrer Abfolge ganz eigenen Gesetzen zu gehorchen. Wie Spuren ziehen sie ihre Bahnen durch das Bildgefüge aus Positiv- und Negativstrukturen.

Durch die beidseitige farbige Lackierung werden die geschnittenen Leerstellen, an manchen Stellen scharf hervorgehoben, oft Brandlöchern ähnlich, und anderswo bis zur Unschärfe verunklärt.,
Die Fehlstellen im Papier, die sichtbaren Farben der Schnittvorderseite und der Wechsel zwischen Kontrast und Verunklärung erzeugen in ihrem Zusammenspiel einen kalkuliert diffusen Eindruck.
Dieser spiegelt die Ambivalenz der Gefühle im Umgang mit den Problemen unserer Zeit.

Erkennbar sind Bruchstücke ornamentaler Formen und Reste geometrischer Elemente, die in einen Dialog mit den Reflektionen der farbigen Rückseiten treten. Die Formen erinnern bisweilen an die provokativen Sprayschablonen von Stadtraumaktivisten. Die Arbeiten von Basch transportieren indes weniger eindeutige Botschaften als dass sie Nachdenklichkeit erzeugen.

In ihren Papierschnitten setzt sich Basch mit der Wahrnehmung von Alltagswelt, Zivilisation und Natur auseinander. Momentaufnahmen, unmittelbare Eindrücke, Medienbilder, dienen ihr als Arbeitsgrundlage und Gedankenskizze. Das Schnittbild wird zum Nachbild. Durch das Schneiden gelingt es der Künstlerin, verschiedene Zeichensysteme gleichwertig auf eine Ebene zu bringen. Im Kunstverein Schwäbisch Hall präsentiert Gabriele Basch eigens für diese Ausstellung geschaffene raumbezogene Papierschnitte. Eines der Highlights der Schau ist die raumgreifende Arbeit fluch (600 x 400 cm), die frei im Raum hängend von allen Seiten zu betrachten ist. Der Titel der Ausstellung thematisiert Baschs eigene künstlerische Vorgehensweise: karambol. Zug um Zug, Linie für Linie, Schnitt für Schnitt.

Baschs Werke sind sublime Berichterstattungen vom Kriegsschauplatz der Signale. Oberflächen, Schatten und Strukturen, feine Valeurs und harsche Kontraste werden spannend zu raffinierten, überraschenden Bildern verknüpft.

Kategorien:
Kunst | Zeitgenössische Kunst | 21. Jahrhundert |  Ausstellungen im Bundesland Baden-Württemberg | Ort:  Schwäbisch Hall |
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