Der Meister von Meßkirch - Katholische Pracht in der Reformationszeit
Laufzeit: 08. Dezember 2017 bis 02. April 2018
Erstmals widmet die Staatsgalerie Stuttgart dem Meister von Meßkirch, einem der bedeutendsten deutschen Maler der Frühen Neuzeit, eine umfassende monographische Ausstellung. Die annähernd 200 Exponate umfassende Große Landesausstellung Baden-Württemberg 2017 beleuchtet das Wirken des Meisters von Meßkirch und setzt sein Schaffen mit Werken von Künstlern wie Albrecht Altdorfer, Hans Baldung Grien, Lucas Cranach d. Ä. und Albrecht Dürer in den Kontext seiner Zeit. Ein Highlight der Präsentation ist der sog. »Gothaer Tafelaltar« aus der Werkstatt des Heinrich Füllmaurer, der nach mehr als 350 Jahren erstmals wieder an seinen ursprünglichen Bestimmungsort Stuttgart zurückkehrt.
Unbekannt sein Name, rätselhaft seine Herkunft. Mehr noch als das Geheimnis um seine Identität ziehen die koloristisch außergewöhnlichen Bilder und die charaktervollen Heiligen des Meisters von Meßkirch in den Bann. Die Große Landesausstellung der Staatsgalerie Stuttgart trägt erstmals das Werk des Malers, welches heute auf die bedeutenden Sammlungen der Welt verstreut ist, zusammen. Im Mittelpunkt steht dabei die Rekonstruktion der Ausstattung von St. Martin in Meßkirch. Mit bis zu 12 Altären entstand dort zwischen 1535 und 1540 ein farbgewaltiges Werk gegen die Reformation.
Die goldglänzenden Bilder des Meisters von Meßkirch lassen vergessen, dass Europa zu ihrer Entstehungszeit in seinen Grundfesten erschüttert wurde. Wie ein Lauffeuer verbreitete sich damals, von Wittenberg ausgehend, die Idee einer Reform der Kirche. Neben Flugblättern und Holzschnitten, die den medialen Kampf gegen die Papstkirche illustrieren, verbildlichen Hauptwerke Cranachs in der Ausstellung die lutherische Lehre.
Ein Schlüsselwerk der reformatorischen Kunst ist der sogenannte »Gothaer Altar« aus der Werkstatt des Heinrich Füllmaurer, der das Gegenstück zu den Tafeln des Meisters von Meßkirch bildet. Mit 162 Darstellungen gilt der monumentale Flügelaltar, der um 1538 für das Stuttgarter Schloss geschaffen wurde, als bilderreichstes Werk der Altdeutschen Malerei. Nach 369 Jahren kehrt er nun für die Große Landesausstellung an seinen Bestimmungsort zurück. In der Stuttgarter Ausstellung wird der Altar so präsentiert, dass alle Tafeln gleichzeitig zu sehen sind. Vor dem Hintergrund der in der Reformationszeit kontrovers diskutierten Bilderfrage kommt dieser monumentalen Lehrtafel mit ihren unverblümten Angriffen auf altgläubige Bildvorstellungen eine besondere Bedeutung zu.
Zur Museumseite: Staatsgalerie Stuttgart
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