Wunderbare Bühnenwelten. Papier- und Figurentheater aus der Sammlung Dirk Schmitt

Laufzeit: 25. November 2017 bis 07. Februar 2018

Heute sind sie fast vergessen, im 19. Jahrhundert durften sie hingegen in keinem gutbürgerlichen Haushalt fehlen: Papiertheater entstanden um 1810 als zauberhafte Miniaturbühnen, an denen sich die großen Theater im Kleinen erproben und nachahmen ließen! Das Stadtmuseum Langenfeld widmet sich vom 25. November 2017 bis zum 7. Februar 2018 dieser fast in Vergessenheit geratenen Theaterform, die sowohl Groß als auch Klein gleichermaßen faszinierte und heute noch ihren ganz besonderen Reiz ausstrahlt.

Hergestellt wurden diese Bühnen für den „Hausgebrauch“ aus Ausschneidebögen. Von winzig kleinen Theatern bis hin zu ganz stattlichen Kulissen war alles vertreten, was für den entsprechenden Geldbeutel erschwinglich war. In ihrer Ausstattung boten die „Papiertheater“ all das, was auch zur großen Bühne gehörte: Proszenien, Prospekte, Beleuchtung, Schnürboden, pompös barock anmutende Theatervorhänge und natürlich Spielfiguren. Auch detailgetreu gezeichnete Bühnenbilder gehörten dazu: Feengärten, ägyptische Tempel oder tropische Wälder. Ob „Aschenputtel“, „Hänsel und Gretel“, „Wallenstein“ oder „Don Quichote“, für jedes Stück gab es die entsprechende Kulisse. Die aufkeimende Theaterbegeisterung in der Bürgerschaft im 19. Jahrhundert konnte so im heimischen Kaminzimmer weiter ausgelebt werden. Die Papiertheater boten ein großes Repertoire für das eigene Theaterspiel. Aufgeführt wurden klassische Werke von Goethes „Faust“ über Schillers „Wilhelm Tell“ und verschiedene Shakespeare-Stücke bis hin zu bekannten Märchen und Opern aus dem zeitgenössischen Opernrepertoire wie Mozarts „Zauberflöte“ oder Carl Maria Webers „Der Freischütz“.
Heute sind „Papiertheater“ begehrte Sammlerobjekte, für die stattliche Summen gezahlt werden.
Die Ausstellung zeigt rd. 30 Papier- und Figurentheater namhafter Hersteller aus Deutschland, England, Tschechien, Dänemark, England und der Türkei aus der Sammlung Dirk Schmitt und lässt die Faszination dieser Bühnenkunst lebendig werden. Einen ganz eigenständigen Bereich bilden die Schattentheater, die besonders in Szene gesetzt werden. Zu sehen sind u.a. die sog. „Ombres Chinoises“, die in Frankreich das Schattenspiel bekannt machten und ein türkisches Karagöz-Theater. Ebenfalls werden Spielfiguren und Marionetten gezeigt. Da der Sammler zugleich auch erfolgreiche Künstler ist, wurden auch eigene künstlerische Interpretationen des Themas von Dirk Schmitt in die Ausstellung integriert.
Zur Person des Künstlers und Sammlers:
Dirk Schmitt, geb. 1967 in Köln, studierte Malerei an der FH für Kunst und Design und war Meisterschüler von Professor Dieter Kraemer. Er war Stipendiat der Konrad-Adenauer-Stiftung und ist Mitglied im „Künstlersonderbund Deutschland / Realismus der Gegenwart“. Seit 1991 ist er regelmäßig in Ausstellungen im In- und Ausland vertreten. Arbeiten von ihm befinden sich u.a. im Haus der Geschichte in Bonn und im Museum für Kommunikation in Berlin.

Kategorien:
Kulturgeschichte | Kunst | Kunstgewerbe | 19. Jahrhundert | 20. Jahrhundert | Theater |  Ausstellungen im Bundesland Nordrhein-Westfalen | Ort:  Langenfeld |
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