Kunst in Bewegung. 100 Meisterwerke mit und durch Medien - Ein operationaler Kanon

Laufzeit: 14. Juli 2018 bis 10. Februar 2019

die Ausstellung »Kunst in Bewegung. 100 Meisterwerke mit und durch Medien. Ein operationaler Kanon« präsentiert die zeitbasierten medialen Künste als die herausragendste Neuerung der Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts – als bewegende Geschichte der apparativen Kunst der Bewegung vom Kino zur Kinetik, vom Licht zum Ton. Mit der Einführung der Bewegung in die Künste wurde die Kunst in Bewegung gebracht.
Unbekannte Pioniere der Medienkunst
Der Untertitel der Ausstellung spielt auf die populäre TV-Sendung »100 Meisterwerke« der 1980er-Jahre an, die aus mediengeschichtlicher Sicht von einem blinden Fleck gezeichnet war: Obwohl die Serie im elektronischen Medium Fernsehen ausgestrahlt wurde, wurden vorwiegend Meisterwerke der traditionellen Bildkünste wie die Malerei gezeigt.

Neben bekannten Positionen der medialen Künste wie Nam June Paik, Maya Deren, John Cage, Lynn Hershman, Sergei Eisenstein, Ulrike Rosenbach, Zhang Peili, Bill Viola und Michael Snow präsentiert die Ausstellung wichtige Pionierleistungen im Bereich der Medienkunst, die bisher im Kunstdiskurs kaum oder noch wenig Beachtung fanden, wie Mary Ellen Bute, Zdeněk Pešánek, Ivan Ladislav Galeta und Waldemar Cordeiro.

Von Bild- und Bewegungsmaschinen zu digitalen Bildmedien
Mit dem Fotoapparat (E. Mach, E.-J. Marey, E. Muybridge) hat Ende des 19. Jahrhunderts das Studium der Bewegung ein geeignetes Aufzeichnungs- und Darstellungsmedium gefunden. Mit der Fotografie, der 100 Jahre lang der Kunstcharakter verwehrt blieb, nahm der Skandal der Medienkunst seinen Lauf: Sie veränderte nicht nur den traditionellen Bildstatus, sondern auch »den Gesamtcharakter der Kunst« (W. Benjamin).

Im Mittelpunkt jeder Maschine steht die Bewegung, daher sprechen wir von Kinematografie, Schrift der Bewegung, und von Kinetik, Kunst der Bewegung. Malerei und Skulptur sind raumbasierte Künste, die Medien sind zeitbasierte Künste. Deswegen gehören Uhren als Zeitmaschinen zu den Vorläufern. Das Räderwerk der Uhren führte die Radtechnologie zum Triumph: über die Bewegungsmaschinen (Fahrrad, Eisenbahn, Auto) zu den Bildmaschinen. Denn auch für die Aufzeichnung und Wiedergabe von Bewegung wurden Kameras entwickelt, in denen sich Filmspulen drehten, und Projektoren, in denen Zelluloidstreifen über Räder transportiert wurden. Von den beweglichen Buchstaben Gutenbergs über die reinen Bewegungsmaschinen zu den Bewegtbildern und den bewegten BetrachterInnen (virtuelle Realität) ist die Kunst zunehmend in Bewegung.

Zu Ende des 19. Jahrhunderts wurden die elektromagnetischen Wellen entdeckt. Sie lösten im 20. Jahrhundert die Radtechnologie ab und wurden zur Grundlage für die Funktechnik, die drahtlose Telekommunikation von Daten (Telefon, Television, Radio etc.). Aus der Mechanik der Bild- und Bewegungsmaschinen wurden digitale Bildmedien. Die Simulation der Bewegung (Kinematografie) führte schließlich zur Simulation des Lebens (Bio Art).

Diese Ausstellung offeriert einen innovativen Parcours durch den faszinierenden Kosmos der apparativen Künste anhand von 100 Meisterwerken der letzten 100 Jahre. Die Ausstellung wird physisch, kognitiv und emotional bewegen.

Kategorien:
Kunst | 20. Jahrhundert | 21. Jahrhundert |  Ausstellungen im Bundesland Baden-Württemberg | Ort:  Karlsruhe |
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