Edith-Russ-Haus für Medienkunst
26121 Oldenburg
Katharinenstraße 23

Stefan Panhans: Hostel

Laufzeit: 17. August 2018 bis 30. September 2018

Anderer Ausstellungsort:
Oldenburger Pulverturm

Ab dem 17. August zeigt das Edith-Russ-Haus im Oldenburger Pulverturm die Installation „Hostel“ von Stefan Panhans. Die eigens für das Edith-Russ-Haus entwickelte Videoinstallation ist eine vierteilige Mini-Serie – ein Crossover zwischen fiktiver Doku-Soap und Gameshow in einem ausgebuchten und vollgepackten Hostelzimmer.

„Stefan Panhans untersucht in seinen Arbeiten die populäre Kultur mit besonderem Fokus auf das – alle Lebensbereiche immer stärker durchwirkende – Digitale, etwa die sozialen Medien und die Ästhetik der Computerspielwelten, aber auch deren Interaktion und Rückwirkungen auf die analoge Welt: unsere Körper, Sprache und Verhalten, unsere gesamte Identitätsbildung“, so die beiden Leiter des Edith-Russ-Hauses, Edit Molnár und Marcel Schwierin.

Inmitten von zunehmendem Alltagsrassismus, Celebrity-Kult, Rollenklischees, postkolonialer Diversitätsproblematik und der Übermacht des Ökonomischen liefern sich fünf prekär und flexibel reisende Kulturarbeiterinnen und Kulturarbeiter unterschiedlicher Herkunft, dazu Apples Sprachassistentin Siri sowie mehrere Computerspiel-Avatare einen Spoken Word Battle . Sie wechseln dabei ständig die Rollen und bilden zugleich eine Art Chor, der den Reigen der Alltagsberichte konterkariert. Der Schauplatz: ein Hostelzimmer, ausgestattet mit den obligatorisch kargen Doppelstockbetten und darüber hinaus noch diversen Selbstoptimierungsutensilien – Gymnastikbälle, Yogamatten, Stepper oder Kletterseile. Wie in einer gemeinschaftlichen gymnastischen Übung kämpfen die Charaktere darin um Stimme und Gehör und schließen neue Allianzen. Ihre Erzählungen beruhen zu großen Teilen auf Erfahrungen und Träumen der beteiligten Performerinnen und Performer selbst.

Als künstlerische Forschung schafft Panhans eine mentale Archäologie zeitgenössischer Medien. Im Zentrum seiner Auseinandersetzung stehen Fragen der erzwungenen Selbstoptimierung und der Flexibilisierung des Ichs in der globalen Ökonomie.

Über Stefan Panhans

Stefan Panhans (geboren1967 in Hattingen/Ruhr) arbeitet überwiegend mit Fotografie, Video und performativen Elementen. Er hatte bereits verschiedene Einzelausstellungen, etwa im Haus am Waldsee, Berlin, in der Kunsthalle Mainz, den ACME Studios London, im Goethe Institut Porto Alegre oder im Kunsthaus Hamburg. 2014 erhielt Panhans den Bremer Videokunstpreis und war 2017 Stipendiat für Medienkunst der Stiftung Niedersachsen am Edith-Russ-Haus. Er lebt und arbeitet in Hamburg und Berlin.

Kategorien:
Kunst | Zeitgenössische Kunst | 21. Jahrhundert |  Ausstellungen im Bundesland Niedersachsen | Ort:  Oldenburg |
Vergangene Ausstellungen
2020 (2)
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128 (1)
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