Die blaue Stunde – Khaled Barakeh

Laufzeit: 15. November 2018 bis 13. Januar 2019

Im Rahmen der „Tage des Exils“ zeigt das Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg (MKG) Werke von Khaled Barakeh. Der Künstler beschäftigt sich in seinen Arbeiten mit Langzeitkonflikten und ihrer möglichen Befriedung, mit der Erfahrung von Folter, Flucht und Exil und damit, wie geflüchtete Menschen mit ihren Kriegserlebnissen, biografischen Brüchen und einem Neuanfang umgehen. Seine rund 20 Arbeiten, die zum Teil eigens für die Ausstellung entstehen, thematisieren das Phänomen des Übergangs. Der Ausstellungstitel „Die blaue Stunde“ greift ein in vielen Kulturen bekanntes Motiv auf, das die Phase der Dämmerung vor dem Sonnenaufgang am Morgen und nach dem Sonnenuntergang am Abend beschreibt.

Barakeh überträgt das Bild auf die Situation von Migranten, die sich in einer neuen Gesellschaft zurechtfinden und zugleich Fluchterlebnisse und Heimatverlust verarbeiten müssen. Der Konflikt zwischen der verlorenen Identität, dem ungesicherten Status und der Suche nach einer neuen Perspektive und Zugehörigkeit in der fremden Kultur sind geprägt von Trauer, Unsicherheit und Hoffnung. Zu sehen sind Skulpturen, Collagen und Medieninstallationen.



In seinen Werken „Supple Cartographies“ und „The Shake“ beschäftigt sich Barakeh mit dem Problem von Langzeitkonflikten und der Schwierigkeit einer Annäherung der verschiedenen Parteien. „Supple Cartographies“ (2018) zitiert die japanische kintsugi-Technik, in der gebrochene Keramik mit goldenen Einsätzen ergänzt wird. Barakeh überträgt diese künstlerische Technik auf die Weltkarte und verbindet die Grenzen und Bruchkanten zwischen den kriegführenden Staaten der Welt mit goldenen Einsätzen. Lange beschäftigte sich Barakeh mit der Statue „Hands Across the Divide“ (2012) des nordirischen Künstlers Maurice Harron. In dieser Skulptur, die in der nordirischen Stadt Derry steht, setzen ein Protestant und ein Katholik zur Handreichung an, ohne sich jedoch zu erreichen. In seiner Arbeit „The Shake – Materializing Distance“ (2013-2018) modelliert Barakeh das fehlende Stück zum Händedruck nach. In „The Shake – Did I Miss You Again“ (2018) rotieren gegeneinandergesetzte Repliken der Figuren von Maurice Harron im Takt von Uhren, die auf verschiedene Zeitzonen eingestellt sind, und verpassen so die Handreichung.

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