SCHIMMERNDE SCHÖNHEITEN – Luxusgerät aus Messing. Jugendstil bis Art Déco

Laufzeit: 25. August 2019 bis 24. November 2019

Um 1900 war Messing das Material der Stunde. Es besaß ein großes Potenzial hinsichtlich seiner industriellen Fertigung, war vielfältig einsetzbar und überaus strapazierfähig. Darüber hinaus eignete es sich mit seiner wie Gold schimmernden Oberfläche als Repräsentationsobjekt zur bürgerlichen Prachtentfaltung. Die Produktpalette der Messingobjekte, mit denen das moderne Interieur ausgestattet wurde, war breit gefächert: Ausladende Kerzenleuchter, monumentale Bowlengefäße, vielteilige Schreibtischgarnituren, dekorative Schalen, Vasen und Teekannen sowie – auch mit progressivem Elektroanschluss – Tischleuchten und Wasserkessel künden vom Stilempfinden ihrer einstigen Besitzer.

Die Schau schlägt einen Bogen vom ornamental bewegten Jugendstil zum Art Déco. Sie präsentiert mehr als 80 Objekte nach Entwürfen namhafter Künstler wie Bruno Paul, Peter Behrens, Jan Eisenloeffel oder Wolfgang von Wersin. Die Objekte wurden vertrieben durch weltbekannte Firmen wie AEG, WMF oder Neue Münchner Kunst. Dies belegt die besondere Wertschätzung des Materials Messing zu Beginn der Moderne.
Schmückend, aber auch funktional und vor allem technisch auf dem neuesten Stand zeigt sich das "Gold des Bürgertums" in dieser Ausstellung als schimmernde Schönheit. Die Ausstellung knüpft an die Bestände des Städtischen Museums Braunschweig an. "In Braunschweig hatten Messingobjekte immer einen guten Ruf – man denke nur an die hier gefertigten kunstvoll dekorierten Beckenwerkerschalen aus der frühen Neuzeit", so Kurator Dr. Andreas Büttner. In der Verbindung von Funktionalität und sicherem Formempfinden knüpfen die "schimmernden Schönheiten" zudem an die Bestände der berühmten Formsammlung an.
In der Initiative BCCG haben sich einige Sammler organisiert, die speziell auf dem Gebiet der Messingobjekte der letzten fünf Jahrhunderte schon seit geraumer Zeit das Sammeln zu ihrer Leidenschaft gemacht haben. Weitere Unterstützung und Beistellung der zu betreuenden Objekte erfährt der BCCG von einigen kleinen mittelständischen Unternehmen. Die Sammler haben es sich zur Aufgabe gemacht, die Objekte kunst- und kulturhistorisch einzuordnen und sie in einen Kontext der Sozial-, Kunst- und Kulturgeschichte zu stellen. Es werden Wanderausstellungen initiiert und Themenausstellungen unterstützt sowie ein Forschungsplatz zur Verfügung gestellt. Zudem befindet sich das Deutsche Messingmuseum in Gründung. Die BCCG Initiative definiert sich weiterhin als sammlungsbasierte Forschungs- und Bildungsstätte, die Objekte aus Messing bewahrt und sich um die Bereitstellung von Ressourcen für Wissenschaftler kümmert.

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