Georgien - Schätze aus dem Land des Goldenen Vlies
Laufzeit: 29. November 2002 bis 01. Juni 2003
Das alte Georgien liegt am Fuße des Kaukasus-Gebirges und an der östlichen Küste des Schwarzmeeres. Zahlreiche Legenden der Antike spielen in dieser Region: Prometheus, in der griechischen Überlieferung Schöpfer des Menschen, war dort an den Felsen geschmiedet. Andere Mythen, wie etwa derjenige um Jason und die Argonauten, die mit Hilfe der des Heilens kundigen Medea das sagenhafte Goldene Vlies entführen wollten, erinnern daran, dass der Reichtum des wegen seiner besonders günstigen natürlichen Bedingungen früh besiedelten Landes schon in der Antike immer wieder Eroberer anlockte (Das goldene Vlies war ein Lammfell, welches anstelle eines Siebes zum Auswaschen von Flussgold benutzt wurde).
Die Ausstellung vermittelt mit insgesamt rund 700 Exponaten aus Metall, Keramik und Mineralien eine anschauliche Geschichte der Entwicklung dieses sagenumwobenen Reichtums und dessen handwerklicher Grundlagen in der Metallverarbeitung. Sie macht mittels Nachbauten antiker Schiffsarchitekturen, großformatiger Bildtafeln und Videos aber auch die Legendenbildungen um diese Region und eine bis ins 10. Jahrtausend vor Christus zurückreichende Geschichte der Kultur und der Lebensweise dieses Landes lebendig. Das älteste in der Ausstellung gezeigte Fundstück wird in das 5. vorchristliche Jahrtausend datiert.
Nach jüngsten Erkenntnissen haben bereits vor mehr als 1,75 Millionen Jahren Menschen in Georgien gelebt. Der bekannte Schädelfund von Dmanisi stammt vermutlich sogar vom ältesten Menschen des gesamten westlichen Eurasiens. Primitive Steinwerkzeuge lassen Rückschlüsse auf seine Lebensweise zu.
Intensive archäologische Forschungen haben in den vergangenen Jahren reiches Material zur Entwicklung Georgiens von der frühen Steinzeit bis zum späten Mittelalter erbracht. Die Erkenntnis, dass Gold, Silber, Kupfer, Eisen und andere Metalle hier bereits in sehr früher Zeit bergmännisch abgebaut, bearbeitet und gehandelt worden sind, erhellt einen wesentlichen Hintergrund früher gesellschaftlicher Entwicklungen, verweist aber auch auf die engen Beziehungen Georgiens zu den Hochkulturen der Antike in Mesopotamien, Anatolien und der Ägäis. Das "goldreiche Kolchis", dessen Blüte in die Zeit vom 7. - 4. Jahrhundert vor Christus fällt, wird schon bei Herodot, Aristoteles, Plinius und anderen griechischen und römischen Autoren erwähnt.
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