Verkehrsmuseum
01067 Dresden
Augustusstraße 1

Aus Sturm und Seenot – Die Seenotrettung in Deutschland
Hoher Seegang bei Windstärke 10 im Verkehrsmuseum

Laufzeit: 04. Juli 2008 bis 05. Oktober 2008

„Aus Sturm und Seenot – Die Seenotrettung in Deutschland“
Sonderschau der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger

In der Elbmündung kollidieren im dichten Schneesturm zwei Containerschiffe. Nordöstlich von Rügen kentert im Orkan eine Fähre in der aufgewühlten Ostsee. Vor der Weser treibt ein Fischkutter manövrierunfähig auf gefährliche Untiefen zu. Ein Surfer vor Sylt kommt aus eigener Kraft nicht mehr an Land. Ein Motorboot schlägt im Stettiner Haff leck und sinkt. Wattwanderer verlieren im plötzlich aufkommenden Seenebel die Orientierung. Alarm in der Mecklenburger Bucht: ein Küstenmotorschiff brennt. Jugendliche im Schlauchboot im letzten Augenblick aus der Ostsee gerettet.
Solche oder ähnliche Unglücksfälle tragen sich Jahr für Jahr auf See zu. Wann immer in unseren Gebieten von Nord- und Ostsee Menschen in Gefahr sind, kommt die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger – kurz DGzRS – zum Einsatz.

Die Sonderausstellung zeigt in emotional ansprechender Gestaltung mit hohem Schauwert die spannende Geschichte der Seenotrettung in Deutschland von den Anfängen in der Mitte des 19. Jh. bis in die Gegenwart mit einer Vielzahl an Originalen (z.B. historischer Raketenapparat mit Leinenkiste, historische Hosenboje, Rettungsfloß, Strandgut) und Schiffsmodellen. Wirkungsvoll ergänzt wird die Schau durch historische und aktuelle Filme.

Die Gesellschaft kann auf eine lange bewegte Geschichte zurückblicken.
November 1854: Vor Spiekeroog strandet im schweren Herbststurm das Auswandererschiff „Johanne“. 84 Menschen ertrinken in der tosenden See. Nach Schätzungen geraten damals jährlich mehr als 50 Schiffe allein vor den Inseln der deutschen Nordsee in Seenot. Von derartigen Katastrophen bewegt, wird am 29. Mai 1865 in Kiel die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger ins Leben gerufen.

Mit einfachen, offenen Ruderrettungsbooten sowie Raketenapparaten und Hosenbojen fing der organisierte Seenotrettungsdienst in Deutschland an. 1911 wurde erstmals mit einem motorisierten Boot experimentiert. Nach und nach lösten motorgetriebene Einheiten die einfachen Rettungsboote ab.

Heute verfügt die Gesellschaft zur Erfüllung ihrer vielfältigen Aufgaben über eine Rettungs-flotte von 61 modernen, leistungsstarken Seenotkreuzern und -rettungsbooten auf 54 Stationen zwischen der Emsmündung im Westen und der Pommerschen Bucht im Osten. Sie arbeitet unabhängig, eigenverantwortlich und auf privater Basis. 185 fest angestellte und rund 800 freiwillige Rettungsmänner und -frauen sind bei jedem Wetter an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr zum Einsatz bereit.

Allein 2007 führten die Seenotretter 2090 Einsatzfahrten durch und befreiten dabei 124 Menschen aus Seenot sowie weitere 799 Personen aus kritischer Gefahr. Seit Gründung des Rettungswerks verdanken 74.410 Schiffbrüchige ihr Leben dem schnellen und selbstlosen Eingreifen der Seenotretter.

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