Albrecht Altdorfer

geboren: um 1480
gestorben: 1538 in Regensburg

Lebenslauf

Albrecht Altdorfer auch Albrecht Altdorffer (* um 1480 vielleicht in Altdorf bei Landshut oder in Regensburg; † 12. Februar 1538 in Regensburg) war ein deutscher Maler, Kupferstecher und Baumeister der Renaissance. Er gilt neben Wolf Huber als Hauptmeister der sogenannten Donauschule, einer Stilbewegung entlang der Donau in Bayern und Österreich. Die Künstler der Kunstrichtung sind auch als „wilde Maler von der Donau“ bekannt. Zusammen mit Albrecht Dürer, als dessen Schüler er gilt, wird er als Begründer der Nürnberger Kleinmeister gesehen.

Text Müller Band 1:

Altdorfer, Albrecht, Maler, Kupferstecher und Formschneider, einer der bedeu­tendsten und eigentümlichsten Nachfolger des Albrecht Dürer, der die Kunstwerke des Letzteren gründlich studirte, sich aber eigens und selbstständig ausbildete, ist 1488 zu Altdorf bei Landshuth geboren, liess sich 1511 in Regensburg nieder, wurde in der Folge Mitglied des innern Raths, später Stadtbaumeister und starb daselbst 1538. In Altdorfer’s Werken kommt die phantastische Romantik der Zeit in einer poesiereichen Liebenswürdigkeit und märchenhaften Anmuth, zugleich in der ganzen Fülle und dem Reiz wundersamer landschaftlicher Naturumgebung zur Erscheinung. Sie entfalten einen grossen Reichthum der Phantasie, vielen schalkhaften Humor und reges dramatisches Leben in der Composition, eine scharfe Charakteristik, Wahrheit des Ausdrucks, eine effektvolle Färbung und Haltung und gründliche Aus­führung. Namentlich aber übertritft Altdorfer, als einer der ältesten deutschen Landschaftsmaler, die gleichzeitigen Niederländer Patenier u. A. in seinen land­schaftlichen Darstellungen an Wahrheit und Grossartigkeit. Sein Hauptwerk ist das grosse figurenreiche Bild in der Münchener Pinakothek: der Sieg Alexander des Großen über Darius. An dasselbe schliessen sich an: eine Madonna mit dem Kinde und die Grabeshöhle Christi auf einer Tafel, sowie die Geschichte der Susanna eben­ daselbst. Weitere bekannte Bilder dieses Vielseitigen, in seinen vielen Werken frei­lich oft sehr ungleichen Meisters, sieht man zu Augsburg: in der Gallerie, einen Altar, dessen Vorderseite Christus am Kreuz, die Rückseite die Verkündigung dar­stellt (mit der Jahrszahl 1516), und eine Geburt der Maria aus der späteren, bereits unter dem Einfluss der italienischen Kunst stehenden Zeit des Meisters; zu Berlin, im Museum, zwei Bilder, den heil. Franciscus und heil. Hieronymus darstellend, mit der Jahrszahl 1507 ; zu Nürnberg, in der Moritzkapelle: Leute, den Leichnam des heil. Quirinus aus dem Wasser zu ziehen beschäftigt, von grösser Tiefe der Farbe, den heil. Hieronymus und andere; in der Sammlung des Landauer Brüderbauses: die Kreuzigung Christi mit der Jahrsz. 1506, ganz vom Geiste Dürers durchdrungen; in Regensburg in der Sammlung des historischen Vereins: eine Anbetung der Hir­ten nebst Verkündigung, acht Flügelbilder aus der Legende des heil. Wolfgang; bei Herrn Kränner: einen todten Christus, eine Darstellung im Tempel, und eine Landschaft (mit der Jahrszahl 1507); in Wien: in der k. k. Gallerie eine Geburt Christi, ein magisch beleuchtetes Nachtstück; in der Lichtenstein’schen Gallerie eine schöne Madonna mit Engel (vom Jahre 1511). Altdorfer s Kupferstiche stehen seinen Gemälden an Zartheit und Anmuth nicht nach. Bartsch verzeichnet von ihm 96 Kupferstiche und 63 Holzschnitte. Sie be­stehen in Gegenständen aus der heil. Schrift, Legende, Mythologie und römischen Geschichte, in Landschaften, Porträts, worunter sein eigenes, in Blättern nach Gold­schmiedearbeiten u. s. w. Sie sind klein und der Künstler wird daher auch unter die sogenannten „kleinen Meister“ gezählt. Zu den vorzüglichsten seiner Kupfer­stiche gehören: eine Madonna (in Zinn gestochen), die Judenschule, Adam und Eva, Venus und Cupido, zwei "vom Teufel" versuchte Einsiedler, Apollo und Venus u .s. w.; zu seinen besten Holzschnitten: die schöne Maria zu Regensburg, der Sündenfall und die Erlösung in 40 Blättern, die im Jahr 1604 unter dem Titel: "Alberti Dureri Noriberg. German. Icones sacrae, nunc primum e tenebris in lucem editae." (also dem Dürer fälschlich zugeschrieben) wiedergedruckt und herausgegeben worden sind.

Literatur

Thomas Noll: Albrecht Altdorfer in seiner Zeit. Religiöse und profane Themen in der Kunst um 1500. Deutscher Kunstverlag, Berlin 2004, ISBN 3-422-06454-0.
Ernst Buchner: Albrecht Altdorfer und sein Kreis. Katalog zur Gedächtnisausstellung zum 400. Todesjahr Altdorfers, München 1938.
Friedrich Müller, Die Künstler aller Zeiten aller Zeiten und Völker oder Leben und Werke der berühmtesten Baumeister, Bildhauer, Maler, Kupferstecher, Formschneider, Lithographen ... etc. von den frühesten Kunstepochen bis zur Gegenwart, Stuttgart 1857 ff.
Thieme, Ulrich / Becker, Felix / Vollmer, Hans (Hg.), Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart (37 Bände in 19 Teilbänden); Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts (6 Bände).

Objekte

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Der Fahnenträger
1516-18
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