Peter Hirsch

Objektnummer: 2214
Wo angebracht: recto
Farbe: grün
Typ: Signaturen
geboren: 1889
gestorben: 1978

Peter Hirsch wurde am 24.8.1889 in München geboren. Aufgrund seiner künstlerischen Begabung erhielt er in seiner Jugendzeit privaten Malunterricht, ließ sich aber zunächst als Lithograph ausbilden. Sein Studium der Malerei begann er im Alter von 30 Jahren an der renommierten Kunstakademie in München, wo er bis 1922 vor allem die Klassen von Peter von Halm und Carl von Marr besuchte. Gleichzeitig hörte er kunsthistorische Vorlesungen. Mit einem aufsehenerregenden Gemälde der nächtlichen Aufbahrung des letzten bayerischen Königspaares in der Kirche St. Ludwig gelang ihm der künstlerische Durchbruch. Nachfolgend stellte er seine Bilder regelmäßig im Münchener Glaspalast sowie im Münchener Kunstverein aus und entwickelte sich mit seiner impressionistischen und kraftvollen Malweise zu einem gefragten Porträtmaler. Bekannte Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Kunst sowie hohe kirchliche Würdenträge waren seine Auftraggeber, darunter die vier Päpste Pius XI., Pius XII., Johannes XXIII. und Paul VI. Zu seinen Bildthemen zählen auch historische Darstellungen, wie die Unterzeichnung des bayerischen Konkordats 1927, Interieurs und Landschaftsbilder aus der Umgebung von München. Insbesondere in seinen Landschaften entwickelte er einen eigenen Stil, in dem er impressionistische, pointillistische und expressionistische Elemente einsetzte. Seine Werke wurden in der Zeit des Nationalsozialismus als "entartet" klassifiziert, wodurch er Ausstellungsverbot erhielt. Zwischen 1934 und 1940 konnte er aber Aufträge im Ausland annehmen und arbeitete in den USA, in Kanada, in den Niederlanden, England, Frankreich, Italien, Ungarn und in der Schweiz. Nachdem 1944 seine Wohnung und sein Atelier durch Bomben völlig zerstört wurde, zog er an den Schliersee. Nach dem Zweiten Weltkrieg malte er weiterhin zahlreiche Porträts sowie Genrebilder und Landschaften. In den 1970er Jahren entstanden auch wieder druckgrafische Arbeiten. Bis 1969 war der Künstler auch Lehrer an der Münchener Volkshochschule. 1972 wurde ihm der Bayerische Verdienstorden verliehen. Peter Hirsch starb am 26. Juni 1978 in München und wurde auf dem Künstler-Ehrenfriedhof des Münchener Waldfriedhofs beerdigt. Für die Rektorengalerie der Universität zu Köln porträtierte er 1956 den Kirchenrechtler Godehard Ebers.


Literatur

Thieme, Ulrich / Becker, Felix / Vollmer, Hans (Hg.), Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart (37 Bände in 19 Teilbänden); Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts (6 Bände).


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