Jacob Savery

Objektnummer: 2780
Nagler: 5-34
Verwendung: 16. Jhdt.
Typ: Monogramme
gestorben: 1602

Text Nagler Band 5 Nr. 34:

Jakob Savary oder Savery, Landschaftsmaler zu Amsterdam, der Vater des bekannteren Roelant Savery. Das erste der
gegebenen Zeichen steht auf Gemälden dieses Meisters, welche in Schlachten und Landschaften mit Figuren bestehen.
Das zweite Zeichen soll nach Brulliot I. Nr. 2680 auf einer geistreich behandelten Radirung mit der Adresse des
H Hondius 1602 sich finden. Es ist diess das Blatt Nr. 11 im Künstler-Lexikon XV. S. 47, und stellt eine Hirschjagd bei der Kapelle vor. Ein Hirsch ist von rechts her in das Wasser gesprengt worden und drei Hunde verfolgen ihn schwimmend. Zwei andere Hunde springen vorn vom Hügel herab in den Fluss, um die Zahl der Verfolger zu vermehren. Nach Brulliot soll sich das Monogramm in der Mitte unten an einem Baume finden; allein da ist weder ein Baum, noch das Zeichen, und auch an keiner anderen Stelle findet sich ein solches.
Das erwähnte Zeichen verbindet sich aber mit dem Namen "auery fecit" auf dem Blatte Nr. 12 des Künstler-Lexikons. Diese Radirung enthält eine Hirschjagd am Ende des Gehölzes, mit dem Zeichen des H. Hondias (Hh. 1602). Auch auf diesem Blatte wird der Hirsch durch das Wasser verfolgt. In der Ferne links sieht man ein Schloss mit Thürmen.
Letzteres Zeichen, jedoch mit beigefügtem F., steht auf zwei Blättern mit Gruppen von Landleuten bei Häusern. Sie sind bezeichnet mit D. Teniers inv., dem Monogramm und den Buchstaben F. v. W. (Franz van Wyngaerde's Adresse), kl. qu. fol.
Auch in Catalogen werden diese geistreich geätzten Blätter dem J. Savary zugeschrieben, R. Weigel, K.-K. Nr. 13,000, vindicirt sie aber dem P. A. Immenraet oder Immestraet. Auch Ch. Kramm geht in der Fortsetzung des holländischen Werkes von Immerzeel unter diesem Namen auf die Blätter mit diesen Zeichen ein, spricht sich
aber eher für Jan Savary aus. Den P. A. Immenraet kennt Kramm nicht. Er arbeitete um 1667 und ist demnach jünger als J. Savary.
Unter der Abbreviatur Jmml Ract lV. Nr. 11 haben wir über ihn Nachricht gegeben. Auf P. A. Immenraet passen die obigen Zeichen nicht. Auch auf einem Gemälde in Teniers Manier mit der Jahrzahl 1637 in Beyer-Platzmann's Sammlung kommt das dritte Zeichen vor.


Literatur

Thieme, Ulrich / Becker, Felix / Vollmer, Hans (Hg.), Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart (37 Bände in 19 Teilbänden); Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts (6 Bände).

Nagler, Georg Kaspar ; Andresen, Andreas ; Clauss, Carl: Die Monogrammisten : und diejenigen bekannten und unbekannten Künstler aller Schulen, welche sich zur Bezeichnung ihrer Werke eines figürlichen Zeichens, der Initialen des Namens, der Abbreviatur desselben etc. bedient haben ; mit Berücksichtigung von Buchdruckerzeichen, der Stempel der alten Gold- und Silberschmiede ... , 5 Bände, 1858-1879


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