Albrecht Altdorfer

Objektnummer: 4104
Nagler: 1-87
Verwendung: 16. Jhdt.
Wo angebracht: in der Platte
Farbe: schwarz
Typ: Monogramme

Objektnummer: 4103
Nagler: 1-87
Verwendung: 16. Jhdt.
Wo angebracht: in der Platte
Farbe: schwarz
Typ: Monogramme

Objektnummer: 4102
Nagler: 1-87
Verwendung: 16. Jhdt.
Wo angebracht: in der Platte
Farbe: schwarz
Typ: Monogramme
geboren: um 1480
gestorben: 1538

Albrecht Altdorfer auch Albrecht Altdorffer (* um 1480 vielleicht in Altdorf bei Landshut oder in Regensburg; † 12. Februar 1538 in Regensburg) war ein deutscher Maler, Kupferstecher und Baumeister der Renaissance.

Text Nagler Band 1 Nr. 87:

Albert Altdorfer, Maler, Kupferstecher und Formschneider, gehört unstreitig zu den ausgezeichnetsten Künstlern, welche Bayern im 16. Jahrhunderte hervorgebracht hat. Man zählt ihn zu Dürer's Schülern, allein es ist nur gewiss, dass die Kunstweise desselben durch Altdorfer in Regensburg eben so einheimisch geworden, als dieses durch Hans Schäufelin in Nördlingen der Fall gewesen.
Sandrart II. lib. III. S. 231 lässt diesen Künstler zu Altdorf in der Schweiz geboren werden, scheint aber dabei nur durch den Namen des Meisters auf die Stadt im Canton Uri verfallen zu seyn, weil alte Künstler sich öfters nach dem Geburtsorte nannten. Später wollte man von Altdorf in der Schweiz nichts mehr wissen, da in der Nähe von Landshut in Bayern ein Dorf dieses Namens ist, und Oefele (Scrip. rer. boic. II. 771) eine Familie Altdorfer in Landshut und der Umgebung beurkundet fand. Es ist indessen nur Vormuthung, wenn man unsern Künstler aus dieser Familie stammen lässt. A. Altdorfer's Vater war vermuthlich jener Ulrich Altdorfer, welcher 1491 in Regensburg das Bürgerrecht aufgab, und mit dem Sohne vielleicht von dannen zog. Ulrich war Maler und konnte 1440 geboren worden seyn, nicht Albert, wie wir im Cataloge der Pinakothek in München von G. v. Dillis 1839 lesen. Doch auch die anderweitige Annahme, dass der Künstler 1488 das Licht der Welt erblickt habe, ist nicht ganz sicher, indem Altdorfer schon 1500 ein achtbarer Kupferstecher war. Diese Jahrzahl trägt ein Blatt, welches einen bewaffneten Mann mit dem Kruge in der einen, und einem Brode in der anderen Hand neben einer Ara darstellt. Altdorfer müsste dieses Blatt als Knabe von zwölf Jahren gestochen haben, es ist aber so gut, als die Blätter späteren Datums. Im achtzehnten Jahre müsste er ferner als Maler bereits seine Hohe erreicht haben. In der St. Moriz-Kapelle zu Nürnberg ist nämlich eine Kreuzigung Christi mit dem Monogramme und der Jahrzahl 1506. In diesem Bilde offenbaret sich ein Künstler, welcher in seltenem Grade von dem Geiste Dürer's durchdrungen ist. Die Zeichnung ist so fein, und der Ausdruck der Affekte so ergreifend und edel, wie man diess nur in wenigen Gemälden Altdorfer's wiederfindet, da er bekanntlich sehr ungleich ist. Bei glühender Carnation ist das Ganze ungemein klar, und die Ausführung von miniaturartiger Sorgfalt. Wenn Altdorfer dieses Bild als achtzehnjähriger Jüngling gemalt hat, so blieb er als Mann häufig unter der Erwartung. Im Jahre 1511 war er in Regensburg bereits als Bürger ansässig, bekleidete dann verschiedene städtische Aemter, und erhielt zuletzt die Stelle eines Stadtbaumeisters, als welcher er nach der gewöhnlichen Annahme 1538 starb, da von diesem Jahre sein Testament datirt ist. Herr Kränner in Kegensburg, welcher dem historischen Verein daselbst einige Bilder von Altdorfer verehrte, hat viele Materialien über diesen wichtigen Künstler gesammelt, welche manche dunkle Punkte seines Lebens aufhellen würden. Vgl. Waagen, Kunstwerke und Künstler in Deutschend II S. 123.
Wir haben im Künstler - Lexicon auf eine Anzahl von Gemälden dieses Meisters aufmerksam gemacht, man findet aber deren noch viel mehr, theils auch im Privatbesitze. Die vier ersten der gegebenen Zeichen, mit und ohne Jahrzahl, stehen auf Gemälden, und auch auf Holzschnitten. Das dritte Monogramm findet man auf Kupferstichen, doch auch in kleinerer Form, wie das in der zweiten Reihe gegebene. Das achte Zeichen tragen die kleinen Holzschnitte, welche den Sündenfall und die Erlösung des Menschengeschlechtes vorstellen, auf welche wir noch zurückkommen. Das sechste, abweichende Zeichen steht auf einer radirten Landschaft, welche in derselben Weise behandelt ist,wie jene Landschaft, deren ungewönliches Zeichen wir No. 46 gegeben haben. Es möchte fast scheinen, dass noch ein zweiter Künstler an den unsern Meister zugeschriebenen Werken Theil hat, da sie in der Auffassung und Behandlung so ungleich sind. Das fünfte Zeichen setzte Conrad Meyer auf einen nach Altdorfer gefertigten Stich unter dem Titel: Christenkampf,fol. Das letzte Monogramm findet man auf einem ßlättchen mit dem Bildnisse des Künstlers. Huber und Malpé legen den Stich desselben irrig dem A. Altdorfer bei. Dieses Blatt ist von einem jüngeren Meister, gehört aber jedenfalls in die zweite Hälfte des 16. Jahrhunderts.
Bartsch P. gr. VIII. p. 42 ff. beschreibt von diesem Künstler, welchen die Franzosen auch Petit Albert nennen, 96 Kupferstiche, und fügt dann 63 Holzschnitte bei, welche aber nach seiner Ansicht nur nach Altdorfer's Zeichnung von fremder Hand gefertiget seyn sollen. Bartsch bekanntlich der Grossmeister derjenigen Parthei, welche gegen die Eigenhändigkeit der Maler-Formschnitte ankämpft. Der berühmte Verfasser des Peintre graveur kam zu der Ansicht, dass es die alten Maler gleichsam unter ihrer Würde gehalten hätten, das Schneidmesser selbst zu führen, was aber einem A. Dürer, A. Altdorfer u. s. w. sicher nicht jn den Kopf gekommen ist. B. v. Rumohr, R. Weigel, Umbreit &c. nahen eine Menge Beweise gegen die zu weit greifende Ansicht des A. v. Bartsch beigebracht, es ist aber der Streit noch immer nicht geschlichtet. Zur endlichen Vermittlung entschloss sich R. Weigel zur Herausgabe von Facsimiles alter Maler-Formschnitte, welche in folgendem Prachtwerke vereiniget sind: Holzschnitte berühmter Meister. Eine Auswahl von schönen, charakteristischen und seltenen Originalformschnitten &c. Leipzig 1851 ff., fol. Im fünften Hefte ist ein Facsimile des Holzschnittes von Altdorfer, welcher den hl. Hieronymus in der Grotte vorstellt, B. No. 57. Dieses Blatt hat ein höchst originelles, malerisches Gepräge, so wie es nur die Hand des zeichnenden Künstlers aufdrücken kann. Es spricht im Vergleiche mit anderen, wie z. B. mit den Blättern, auf welchen die beiden ersten Zeichen mit den Jahrzahlen vorkommen, entschieden für die Eigenhändigkeit Altdorfer's. Doch ist der hl. Hieronymus nicht das einzige Blatt dieser Art. Eines der herrlichsten Originalblätter des Meisters ist auch der Betende vor der Madonna, B. 49. Man betrachte ferner aus der kleinen Folge, welche den Sündenfall und die Erlösung des Menschen zum Gegenstand der Darstellung hat, das meisterhafte Blättchen der Gruppe am Baume, wo der Heiland an's Kreuz geschlagen wird. Auch hier ist die malerische Hand Altdorfer's zu erkennen, und kein anderer Formschneider konnte in so kleinem Räume eine solche malerische Wirkung erreichen. Altdorfer's Hand erkennt man auch in einem farbigen Holzschnitt, oder einem sogenannten Helldunkel. Dieses Blatt stellt die schöne Maria von Regensburg vor, das Kniestück der hl. Jungfrau mit dem Kinde in einer architektonischen Einfassung gleich einem Hausaltärchen. Das Blatt wird von Bartsch No. 51 beschrieben. R. Weigel gibt es im ersten Supplementhefte seines Prachtwerkes (1856) in Facsimile. Die Originalabdrücke in Farben sind äusserst selten.
Es wird indessen keinem einfallen, alle Holzschnitte Altdorfer's für Original zu erklären; ein grosser Theil ist von anderer Hand nach Zeichnungen des Meisters gofertiget,. und wohl viele sind unter seiner Aufsicht ausgeführt. Derjenige, welcher dem Verfasser des Peintre graveur offen den Krieg erklärte, ist C. Fr. von Rumohr, zuerst in der Schrift: Hans Holbein der jüngere in seinem Verhältnisse zum deutschen Formschnittwesen. Mit Anmerkungen von R. Weigel. Leipzig 1836. Eine weitere Begründung folgte 1837 in dem Werke: Zur Geschichte und Theorie der Formschneidekunst, von C. F. v. Rumohr, und 1840 trat A. E. Umbreit in die Schranken mit der Schrift: Ueber die Eigenhändigkeit der Malerformschnitte. Die Zahl derjenigen, welche sich für diese Eigenhändigkeit erhoben haben, ist bedeutend, aber seit Jahren spinnt sich der Streit fort. Der Kampfplatz war namentlich das Stuttgarter Kunstblatt, welches in den Märztagen die Segel strich. In dem darauffolgenden deutschen Kunstblatt traten die Kämpfer bereits mit weniger Erbitterung auf, und wenn die Gegner der Eigenhändigkeit unter der Bedingung die Hand reichen wollen, dass man ihnen zugestehe, dass sicher nicht alle alten Formschnitte von den Zeichnern und Malern herrühren können, so wird der ewige Friede nicht lange auf sich warten lassen. Die Ansicht aber, dass die alten Maler das Schneidmesser immer mit Stolz von sich gewiesen haben, ist eben so unhaltbar, als wenn man behaupten wollte, Thorwaldsen habe es verschmäht in Thon zu modelliren, weil er die Finger beschmutzen könnte.

Blätter, welche im Peintre graveur von Bartsch nicht beschrieben sind:
Kupferstiche.
Die Kunde von einigen dieser seltenen Stiche verdanken wir dem Herrn Joh.. Andreas Börner.
1) St. Sebastian am Baume von einem Pfeile durchbohrt. Seine Arme sind an die Aeste gebunden, und links unten ist Gesträuch und eine Hütte, sowie das Zeichen mit der Jahrzahl 1501 oder 1511. H. 3Z. 3 L. Br. 1 Z. 9 L.
Dieses Blatt ist verschieden von jenem bei Bartsch No. 23.
2) St. Catharina, rechts am Fusse eines Baumes sitzend, wo unten das Monogramm sich zeigt, 12.
3) Die hl. Familie mit drei Engeln, um einen dreischaligen Brunnen sitzend. Dieses Blatt wird im deutschen Kunstblatt 1853 S. 215 als im Cabinet zu Gotha vorhanden erwähnt.
4) Eine bekleidete Jungfrau mit dem Füllhorn auf dem Drachen sitzend. Eine Darstellung dieser Art ist im Cabinet zu Gotha, und wird in dem oben genannten Kunstblatt erwähnt.
5) Der Knabe Herkules mit den Schlangen. Er sitzt nach links gerichtet, und um jeden Arm ist eine Schlange gewunden. Rechts oben im horizontal überlegten Grunde ist das Zeichen. H. 1 Z. Br. 11 L. Dieses Blatt ist äusserst selten.
6) Das nackte Weib mit dem Leuchter, halbe Figur, deren rechte Schulter und der rechte Arm nicht sichtbar sind. Das lange, vom Winde bewegte Haar geht nach rechts über den Leuchter hin, welchen sie mit ausgestrecktem Arme hält. Unter dem Leuchter ist das Monogramm. H. 1 Z. 4 L. Br. 1 Z. 1 L. Von diesem äusserst seltenen Blättchen findet man in Börner's handschriftlichen Collectaneen eine Durchzeichnung.
7) Eine fast von vorn gesehene, nach links gerichtete weibliche Halbfigur, mit fünf grossen Federn auf dem Barette. Ohne Zeichen, aber in der Weise Altdorfer's, wie das folgende Blatt. H. 1 Z. 5 L. Br. 2 Z. 5 L. ?
8) Die Frau und der Fahnenträger, Kniestück. Die erstere, links gesehen, trägt ein Barett mit vier Federn, und auch der bärtige Fahnenträger hat lange Federn auf dem Hute. Rechts oben ist das Zeichen. H. 1 Z. 8 L. Br. 2 Z. 10 L. Dieses Blatt, so wie das obige, stammt aus der früheren Zeit des Meisters. Es gleicht jenem mit der Madonna von 1507, B. 15.
9) Ein kelchartiger Becher mit Deckel, auf welchem eine geflügelte Kugel ist. In Mitte des verzierenden Frieses mit zwei in Laubwerk ausgehenden Köpfen ist das Zeichen. H. 6 Z. 10 L. Br. 4 Z. 2 L.
10) Ein Becher mit Deckel, auf welchem eine kleine Vase angebracht ist. Oben auf dem Knopfe bemerkt man drei Cherubimkopfe, und an der Leiste, wo der Deckel aufsitzt, ist das Zeichen. H. 9 Z. 3 L. Br. 4 Z. 3 L.
11) Ein Becher mit Deckel auf dunklem Grunde. Oben in der Mitte ist das Zeichen, 1 Z. 7 L. vom oberen Rande der Platte entfernt. Radirtes Blatt. H 6 Z. 6 L. Br. oben 3 Z. 5 L., unten 3 Z. 3 L. Bartsch beschreibt von No. 75-96 eine Folge von 22 Blättern mit solchen Gelassen, welche ebenfalls von ungleicher Grösse sind.
12) Ein verziertes Feld mit einer Art Candelaber, welcher oben gut einem geflügelten Engelskopfe geziert ist. Rechts und links unter diesem gehen Füllhörner aus, und zu den Seiten des Candelabers windet sich Laubwerk in Form eines S. Unten sind Delphinsköpfe mit Arabesken. In der Mitte des Candelabers bemerkt man das Zeichen. H 2 Z. 3 L. Br. 1 Z. 6 1/2 L. Vgl. Ottley Notices No. 70, Heinecke I. p. 187, und R. Weigel, Kunstkatalog No. 6931.
13) Ein ähnliches Feld mit breiten Blättern, welche sich von links unten nach oben winden, so dass in der Mitte ein grosses dreizackiges Blatt der Breite nach sich zeigt. Links oben das Zeichen. IL 2 Z. 3 L. Br. 1 Z. 6 1/2 L. Ein solches Blatt findet sich im k. Kupferstich-Cabinet zu München.
14) Ein Ornament in Schellenform, vielleicht eine Balsambüchse, oben mit einem Ring, unten in eine Perle endend. Im Ringe ist das Zeichen. H. 1 Z. 2 L. Br. 11 L.
15) Ein verschlungenes Laubwerk mit einer Frucht. Unten rechts das Zeichen. H. 1 Z. 1 L. Br. 1 Z. 4 L. Aeusserst seltenes Blatt.
16) Landschaft mit einer Stadt und mit fernen Bergen. Links gegen die Mitte zu erhöht sich ein Baum auf Felsen, welche nach vorne abdachen und da mit Gesträuch bewachsen sind. Im Mittelgründe breitet sich die Stadt aus, deren Häuser auch nach vorn gegen rechts reichen. Auf dieser Seite ziehen sich Bäume die Anhöhe hinauf, und drei kahle Berge sieht man am Horizont. An dem mittleren ist eine Burg, und links oben in der Ecke das sechste Zeichen. H. 6 Z. 4 L. Br. 8 Z. 7 L. Dieses Blatt ist in der Weise desjenigen behandelt, welches wir oben No. 46 unter dem unserm Künstler zugeschriebenen Monogramm A erwähnt haben.
Zu den von Bartsch beschriebenen Stichen bemerken wir auch noch, dass es von No. 15, 21 und 26 neue Abdrücke gebe, da die Platten noch existiren. Das Bildniss des Dr. M. Luther, B. 61, ist das erste, welches in Kupfer gestochen wurde.

Holzschnitte.

17) Der hl. Hicronymus im Schreiben begriffen. Hinter ihm ruht der Löwe. Höchst seltener Originalformschnitt. II. 2 Z. 9 L. Br. 1 Z. HL.
18) Die Madonna mit dem Kinde in einem Gewände mit Fransen und gestickter Achselverzierung. Das Haupt ist mit einem Tuche bedeckt, oben mit eingestickter Sonne. Kniestück aus der frühesten Zeit des Meisters. H. 6 Z. 9 L. Br. 3 Z. 7 L. Vgl. Weigel's K.-Catalog No. 19,737.
19) Der Sündenfall und die Erlösung des Menschen durch das Leiden und den Tod des Heilandes, B. 1—40. II. 2 Z. 8L. Br. 1 Z. 9 L. Die alten Abdrücke dieses seltenen Werkes sind auf compaktes, aber ziemlich feines Papier gemacht, und von grosser Reinheit der Schwärze. Einen Text fanden wir nicht vor. Die Zahl der Blätter gibt Bartsch bekanntlich auf 40 an.
Im Jahre 1604 vereinigte der Buchhändler Georg Ludwig Frobenius (G. L. F.) 38 Blätter zu einem Stammbuche, und gab sie mit lateinischen Ueberschriften aus der Bibel, und mit bezüglichen Stellen der Kirchenväter unter folgendemTitel heraus: „Alberti Dureri Noriberg. German. Icones sacrae, in historiam salutis humanae, per redemptorem nostrum Jesum Christum &c. Nunc primum e tenebris in lucem editae 1604,4." Es ist auffallend, dass Frobenius diese Blätter für Dürer's Arbeit hielt, da fast ein jedes das Zeichen Altdorfer's trägt, und weder Zeichnung noch Schnitt an Dürer erinnert. Die neuen Abdrücke, welche auf der Rückseite keinen Text haben, sind auf roheres Papier gemacht, als die alten. Es ist aber ebenfalls ziemlich fest, doch die Schwärze nicht so glänzend, wie in den sehr seltenen guten alten Drucken. Weigel werthet die neuern auf 10 Thlr.
20) Die St. Cassianskirche in Regensburg, mit einer Prozession zur Statue der hl. Jungfrau. IL 20 Z. 6 L. Br. 14 Z. 6 L. Bartsch scheint dieses Blatt nicht für Altdorfer's Arbeit gehalten zu haben, es liegt aber jedenfalls eine Zeichnung desselben zu Grunde. Auch der Schnitt ist so gelungen, dass man die unmittelbare Theilnahme des Künstlers vermuthen könnte. Man muss aber nach einem alten Abdrucke urtheilen. Die gewöhnlichen Exemplare stammen aus
neuerer Zeit.
21) Die Marienkirche in Regensburg, welche 1519 nach der Vertreibung der Juden auf der Stelle der demolirten Synagoge erbaut wurde, wie links in lateinischer, rechts in deutscher Sprache angegeben ist. Oben in der Mitte ist das Bild der schönen Maria von Regensburg mit dem Kinde in der Glorie. H. 23 Z. Br. 18 Z. 6 L. Dieser seltene, in drei Blättern bestehende Holzschnitt wird zuweilen dem Altdorfer zugeschrieben, von ihm rührt .aber nur die Zeichnung her, da er zugleich auch der Erbauer der Kirche war. In dem länglichen Ovale mit der schönen Maria bemerkt man rechts ein aus MO bestehendes Monogramm, unter welchem M. Ostendorfer seinen Namen andeutete. Dieser Meister war um 1540 - 1550 in Regensburg thätig, und scheint demnach die hinterlassene Zeichnung des A. Altdorfer beim Schnitte benutzt zu haben. Die alten Abdrücke dieses Blattes sind selten. Die späteren kommen zuweilen in drei einzelnen Blättern mit gedrucktem Text vor. Zu den Seltenheiten gehören die alten Exemplare ohne Text.
Zu den Blättern bei Bartsch No. 41, 43, 44, 45, 50, 53, 54, 57 bemerken wir, dass neue Abdrücke in A. v. Derschau's Sammlung alter deutscher Meister sich befinden.


Literatur

Thieme, Ulrich / Becker, Felix / Vollmer, Hans (Hg.), Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart (37 Bände in 19 Teilbänden); Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts (6 Bände).

Nagler, Georg Kaspar ; Andresen, Andreas ; Clauss, Carl: Die Monogrammisten : und diejenigen bekannten und unbekannten Künstler aller Schulen, welche sich zur Bezeichnung ihrer Werke eines figürlichen Zeichens, der Initialen des Namens, der Abbreviatur desselben etc. bedient haben ; mit Berücksichtigung von Buchdruckerzeichen, der Stempel der alten Gold- und Silberschmiede ... , 5 Bände, 1858-1879


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