Charles le Brun (Lebrun)

Objektnummer: 4337
Nagler: 2-362
Verwendung: 17. Jhdt.
Wo angebracht: in der Platte
Farbe: schwarz
Typ: Monogramme
geboren: 1619
gestorben: 1690

Text Nagler Band 2 Nr. 362:

Charles le Brun, Maler und Radirer, geb. zu Paris 1619, gest. 1690 - Schüler von S. Vouet und N. Poussin, erwarb sich dieser Meister den Namen des französischen Rafael, was gerade so viel zu bedeuten hat, als wenn man ihn den französischen Apelles oder Zeuxis genannt hätte. Er ist fern von den Vorzügen Rafael's, aber der einflussreichste französische Künstler seiner Zeit, durch welchen jene pomphaft theatralische Behandlung historischer Compositionen eingeleitet wurde. Sein Beispiel wirkte um so verderblicher, als ihm wirklich ein grosses Talent verliehen war. Er spielte auch den Fürsten der französischen Akademie, war als solcher gefällig gegen Schmeichler, tyrannisch gegen anerkanntes Verdienst, wenn es seinem Scepter nicht huldigte. Uebrigens ist dieser Meister so bekannt, dass wir damit füglich schliessen können. Zur Ergänzung der Literatur über C. le Brun machen wir nur noch auf folgendes aufmerksam, da es urkundliche Nachrichten über diesen Meister enthält: Archives de l'art Francais. Recueil de Ducuments inedits etc. Par Ph. de Chennevieres. I. Année pour 1851. Paris 1851, 8.
Die gegebenen Initialen findet man auf Kupferstichen nach Zeichnungen und Gemälden des Künstlers. Die ersten Buchstaben, mit dem Beisatze C.P.R.. d. h. Cum Privilegio Regis, stehen auf Blättern folgenden Werkes : Recueil de diuers dessins de Fontaines et de Frises Maritimes lnuentez e dessignez yar Monsieur Le Brun premier Peintre du Roy etc. A Paris chez Audran. 20 Blätter in gr. fol. Die Initialen der zweiten Reihe findet man auf Blättern nach den Malereien der sogenannten kleinen Gallerie des Louvre in folgendem Werke: La petite Galerie du Louvre du dessin de feu Mr. le Brun, dessin et gravée par (R. S) de Saint-André, gr. fol.
Die sieben eigenhändigen Radirungen dieses Meisters beschreibt Robert-Dumesnil, P. gr. franc,. I, p. 166. Von der Folge mit den vier Tageszeiten, welche durch Faunen und Satyrfamilien vorgestellt sind, kennt der genannte Schriftsteller die dritten Abdrücke nicht. Man unterscheidet die Plattenzustände durch folgende Adressen:
I. Ciartres exeud. ; F. L. D. Ciartres exeud. (Um 1670)
II. P. Mariette exeud.; P. Mariette le fils exeud. (Um 1750)
III. A Paris chez M. Poisson Cloitre S. Honoré Maison de la maitrise au fond du jardin etc. (Um 1780)


Literatur

Thieme, Ulrich / Becker, Felix / Vollmer, Hans (Hg.), Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart (37 Bände in 19 Teilbänden); Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts (6 Bände).


Haben Sie Hinweise zu diesem Eintrag oder eine weitere photographische Ansicht eines der links stehenden Objekte, senden Sie uns bitte  eine Email mit der Abbildung.