Lexikon

Handwörterbuch der Textilkunde aller Zeiten und Völker für Studierende, Fabrikanten, Kaufleute, Sammler und Zeichner der Gewebe, Stickereien, Spitzen, Teppiche und dergl., sowie für Schule und Haus, bearbeitet von Max Heiden, Stuttgart 1904

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Eintrag: Stola
Stola (lat.: stola; franz.: etole; engl.: stole); bei den Byzantinern ein langwallendes Erauengewand mit langen Aermeln, meist aus Seide, auch von den Kaisern (in weisser Seide) getragen, ebenso von Beamten und Priestern. St. in der katholischen Kirche ein (aus dem Schweiss- und Mundtuche, orarium) entstandener Zeugstreif, welchen der Priester um den Hals legt und mit beiden Enden vorn bis zum Knie hängen lässt, je nach der Würde frei, oder auf der Brust oder an der rechten Hüfte verschlungen. St. heisst auch ein Achselband, vom italienischen Adel bis zum 17. Jahrh. je nach dem Rang, über der rechten oder linken Schulter, vorn oder hinten herabhängend getragen. Ein der St. ähnliches Grewandstück tragen auch die älteren französischen und englischen Könige, ähnlich bei der englischen reformierten Greistlichkeit ebenso legten sich die Dogen Venedigs im 16. Jahrh. über die reich gestickten Seiden- oder Sammetgewänder Streifen prächtiger Stoffe, die man Stolen nannte.
Siehe auch:  Aermel  Agen  Ath  Auch  Aue  Gewand  Sammet  Seide  Stoff  Wand  Zeug