Portal zur Geschichte
Adresse:
Barfüßerkloster 15
37581 Bad Gandersheim
Karte

 Café/Restaurant vorhanden
 nicht behindertengerecht
Kontakte:
+49-(0)5382-73 353
+49-(0)05382-73 370
Öffnungszeiten:

Täglich 11.00 – 16.30

Thema:

Mit dem „Portal zur Geschichte“ lädt die Stadt Bad Gandersheim zu einer Geschichtspräsentation der besonderen Art ein. An historischen Orten – in der altehrwürdigen Gandersheimer Stiftskirche sowie im Kloster Brunshausen – wird der Besucher entführt in eine Zeit, in der Gandersheim ein religiöses Zentrum Norddeutschlands war und wichtige Episoden der Reichsgeschichte hier geschrieben wurden.

Im Zentrum der Ausstellung steht die erstmalige Präsentation des kostbaren Gandersheimer Kirchenschatzes: seltene Reliquien, Altargerät und wertvolle Textilien. Die Verbindung historischer Orte und kostbarer Exponate erschließt ein außergewöhnliches Themenspektrum, das zahlreiche Facetten der Reichs-, Kunst- und Frauengeschichte des Mittelalters aufleuchten lässt.

Wie es begann: Im Jahre 852 gründeten der sächsische Graf Liudolf und seine Frau Oda ein Kanonissenstift in Gandersheim. Als ottonische Kaiser herrschten ihre Nachkommen im 10. Jahrhundert in weiten Teilen Europas. In Gandersheim befindet sich die älteste Grablege der Herrscherfamilie, hier lebten die Töchter als Äbtissinnen im Reichsstift. Nach der Umwandlung in ein evangelisches Frauenstift erlebte das Stift im 18. Jahrhundert eine zweite Blütezeit unter Äbtissin Elisabeth Ernestine Antonie von Sachsen-Meiningen und entwickelte sich zu einem Zentrum der Künste und Wissenschaften.

Bad Gandersheimer „Dom“ - Mehr als eine Schatzkammer!
Die Stiftskirche war Lebensmittelpunkt der Kanonissen von 881-1810. Hier wurde in Glanzzeiten ein beeindruckender Kirchenschatz zusammengetragen. Die Ausstellung präsentiert den Schatz des Reichsstifts und erzählt die tragische Geschichte seiner Dezimierung.
Der „verlorene Schatz“ bestand aus der prächtigen Kirchenausstattung und kostbaren Kultgegenständen, deren Gold und Silber in Notzeiten teilweise veräußert wurde. Die Exponate machen die überwältigende Pracht des Mittelalters und den materiellen Niedergang in der Neuzeit erlebbar. Aber nicht alles wurde „versilbert“. Für die Gläubigen des Mittelalters waren Heiligenreliquien der „größte Schatz“. Deshalb sind außergewöhnlich viele dieser tausendjährigen Reliquien erhalten geblieben, darunter ein Bergkristallfläschchen mit dem „Blut“ Christi.

Kloster Brunshausen - Starke Frauen – Feine Stiche!

Ausgrabungsfunde und kostbare Textilien lassen den ehemaligen Glanz des mittelalterlichen Kirchenbaus am Stammsitz der Liudolfinger erahnen. Hier führen “Starke Frauen“ durch die Geschichte des Reichsstifts. Im Zentrum der geheimnisvoll leuchtenden Präsentation im dunklen Kirchenraum stehen ausgewählte Exponate aus der einzigartigen Sammlung mittelalterlicher und barocker Textilien des Stiftes. Farbenprächtige Textilien, die vor mehr als 1000 Jahren im östlichen Mittelmeerraum gefertigt wurden, sind nach Gandersheim gelangt und dort als Reliquienhüllen erhalten geblieben. Genauso farbenprächtig sind die Reste romanischer Glasfenster die dem Kirchenraum gemeinsam mit den wertvollen Steinmetzarbeiten, Stuckplastiken, Malereien und kostbare Stoffbehänge in eine einzigartige und mystische Atmosphäre tauchen.
Brunshausen war zunächst ein ottonischer Herrensitz, Kloster für Männer und Frauen, evangelisches Frauenkloster, Sommersschloß der Äbtissinen und zuletzt: ein KZ-Außenlager. So berichtet Kaiserin Theophanu von der aufwändige griechische Mode die sie ins Reich der Ottonen mitbrachte, die „erste deutsche Dichterin“ Roswitha von Gandersheim erzählt vom Leben Otto I. und den Nachstellungen, denen fromme Jungfrauen ausgesetzt waren und Marguerite Duras verarbeitet die Gefangenschaft ihres Mannes im KZ-Außenlager Brunshausen. Diese und viele weitere Frauen erzählen spannende Geschichten aus ihrem Leben und spiegeln damit 1000 Jahre Reichsgeschichte in verblüffenden aber vor allem authentischen Facetten.
Filme, Hörstationen und interaktive Animationen vermitteln Geschichte unterhaltsam und abwechslungsreich.

Mit Kirchenmaus Antonie unterwegs
Eine Kinderführung - geleitet von der Kirchenmaus Antonie - und ein umfangreiches museumspädagogisches Begleitprogramm erschließen die vielfältigen Aspekte dieses spannenden Ausstellungsprojektes.

Das Ausstellungsprojekt
Mit einem Investitionsvolumen von 2 Mio. Euro ist das „Portal zur Geschichte“ eines der bedeutendsten kulturgeschichtlichen Projekte Niedersachsens.
Umkreissuche
Umkreis von  5,  10,  20,  50 oder  100 Kilometern.