Situation Kunst (für Max Imdahl)
Adresse:
Nevelstrasse 29c
44795 Bochum
Karte

 teilweise behindertengerecht
Kontakte:
+49-(0)234-2988901
© Werner Hannappel
Öffnungszeiten:

Mi+Fr 14-18.00 Uhr und Sa+So 12-18.00 Uhr

Verkehrsanbindung / Verkehrshinweise:

Vom Hauptbahnhof Bochum mit der Linie 308/318 Richtung Hattingen/Dahlhausen, Haltestelle „Haus Weitmar“, kurzer Fußweg durch den Park

Thema:

Das im Park von Haus Weitmar gelegene Gebäude-Ensemble Situation Kunst (für Max Imdahl) ist Teil der Kunstsammlungen der Ruhr-Universität und zeigt bedeutende Werke zeitgenössischer Kunst, darunter repräsentative Werkkomplexe der europäischen Künstler Gotthard Graubner, Norbert Kricke, Arnulf Rainer und Jan J. Schoonhoven in jeweils eigens dafür eingerichteten Räumen. Speziell für die Werke und in Zusammenarbeit mit den Künstlern wurden Gebäude für David Rabinowitchs „Tyndale Sculpture“, Richard Serras „Circuit“, dessen Erstfassung 1972 anlässlich der documenta 5 entstand und Maria Nordmans „A Room With Two Doors“, welches erstmals 1977 auf der documenta 6 präsentiert wurde, errichtet. In der Gesamtanlage sind Kunst, Architektur und Natur dialogisch aufeinander bezogen.

Diese erste Stufe des Projekts wurde 1988 – 1990 auf Initiative von Alexander von Berswordt-Wallrabe in Erinnerung an den Gründungsordinarius des Kunstgeschichtlichen Institutes der Ruhr-Universität Bochum, Prof. Dr. Max Imdahl, errichtet und der Ruhr-Universität als Schenkung übergeben. Seitdem wird Situation Kunst vom Kunstgeschichtlichen Institut mit Unterstützung des Fördervereins Situation Kunst – Haus Weitmar e.V., sowie (seit 2006) von der Stiftung Situation Kunst betrieben.

Im Jahr 2006 wurde eine ebenfalls als Dauerausstellung angelegte, von Alexander und Silke von Berswordt-Wallrabe konzipierte und realisierte Präsentation in einem neuen Gebäude eröffnet. Im Innenhof und damit im Zentrum befindet sich die Skulptur „TOT“ (1977) von Richard Serra. Daneben werden Einzelwerke und Raumensembles internationaler Gegenwartskünstler gezeigt, wie eine Neon-Raum-Installation von François Morellet, die erstmals 1967/68 realisierte Licht-Raum-Installation „Zoom Squares“ von Gianni Colombo, eine Außenskulptur und ein Raumensemble von Lee Ufan, Reliefs von Jan J. Schoonhoven, zwei Neonskulpturen von Dan Flavin sowie Werke von Ad Reinhardt und Robert Ryman. In einem spannungsvollen Dialog zu diesen Arbeiten stehen Werke afrikanischer und asiatischer Kunst aus früheren Kulturepochen, denen je ein Raum gewidmet ist. Die Sammlung asiatischer Kunst umfasst Skulpturen u.a. aus Thailand, Nepal, Japan, Kambodscha, Thangkas aus Tibet sowie Keramiken aus Thailand, Korea, Japan und China und chinesische Jadewerke seit dem Neolithikum. Die Sammlung afrikanischer Kunst vergangener Epochen konzentriert sich auf die Kulturen des heutigen Nigeria (Nok, Sokoto, Esie, Benin, Ife und Tada) und steht unter der Schirmherrschaft des Botschafters der Bundesrepublik Nigeria in der Bundesrepublik Deutschland.

Neben den ausgestellten Kunstwerken bewahrt Situation Kunst das Archiv des kompletten wissenschaftlichen Nachlasses von Max Imdahl sowie ein umfangreiches Video-Archiv mit Feature-Filmen über Gegenwartskunst. Daneben verfügt Situation Kunst über einen Vortrags- und einen Seminarraum sowie über eine Präsenzbibliothek, die sich auf die Sammlungsschwerpunkte konzentriert.

Die Kunstsammlungen der Ruhr-Universität dienen zum einen der Ausbildung von Studierenden, zum anderen und zugleich auch, als publikumsbezogene Museen, der öffentlichen Auseinandersetzung mit moderner Kunst: Darauf zielen z.B. Ausstellungen, Vorträge und Kolloquien, die das Kunstgeschichtliche Institut und die Stiftung Situation Kunst veranstalten.

Schulführungen

Situation Kunst bietet seit August 2007 ein innovatives Vermittlungsprogramm für Schüler an, innerhalb dessen der Frage „Was ist Kunst?“ nachgegangen wird. Ziel ist es, die Distanz zwischen Schülern, Kunstvermittlerinnen und Kunst/Museum zu mindern.
Anja Lapac und Maria Schulte, Studierende des Kunstgeschichtlichen Instituts, entwickelten das Projekt im letzten Jahr während eines Praktikums in Situation Kunst. Die jungen Besucher sollen das Selbstbewusstsein entwickeln einen eigenen Standpunkt zu zeitgenössischer Kunst einzunehmen und die Erfahrung machen, dass auch auf den ersten Blick unzugänglich wirkende und schwer zu verstehende Kunstwerke durch die aktive Auseinandersetzung verständlich werden.

Hierbei ist es den studentischen Kunstvermittlerinnen besonders wichtig, Schülern durch den Dialog die Angst vor moderner Kunst zu nehmen. Lebhafte Diskussionen über Kunst entschärfen die sonst so typische Vermittlungssituation der Wissensabfrage bzw. des Frontalunterrichts und lassen Raum für eigene Ideen und Bewertungen. Das Museum als Ort der Begegnung und des Dialogs schafft eine Atmosphäre in der es Schülern leicht fällt auf zeitgenössische Werke zuzugehen.
Literatur

Situation Kunst - für Max Imdahl, Bestandskatalog, hg. v. Jörg van den Berg et al., Düsseldorf 1992.

Situation Kunst. Die Erweiterung 2006, Bestandskatalog, hg. v. Silke von Berswordt-Wallrabe und Friededrike Wappler, Düsseldorf 2008.

Vergangene Ausstellungen
2015 (1)
2013 (1)
2012 (3)
2011 (4)
2010 (2)
Umkreissuche
Umkreis von  5,  10,  20,  50 oder  100 Kilometern.