Stadtmuseum Neustadt
Adresse:
Malzgasse 7
01844 Neustadt/ Sa.
Karte

 Café/Restaurant vorhanden
 nicht behindertengerecht
Kontakte:
+49-(0)3596-505506
Öffnungszeiten:

Di bis Do: 10.00 bis 12.00 Uhr und 13.00 bis 16.00 Uhr
Fr 10.00 bis 12.00 Uhr
Sa und So: 13.00 bis 16.00 Uhr, ab 01.04.2012 14.00 bis 17.00 Uhr
und nach Vereinbarung
Montag geschlossen

Thema:

Die Wurzeln des Museums sind in den 70er Jahren des 19. Jahrhunderts zu finden. Der wohl damals fortschrittlichste Bürger Neustadts, der Verleger und Buchhändler Julius Mißbach, regte die Gründung einer Altertumssammlung an.

Die notwendige Plattform dafür bildete der sehr rege Gewerbeverein. Wiederholte Aufrufe an die Bevölkerung seit 1871 zur Abgabe von Objekten, besonders aus Neustadts Geschichte, waren der Anfang einer fortlaufenden Sammeltätigkeit.

1874 erfolgte die Eröffnung des Stadtmuseums im Schulsaal der Allgemeinen Volksschule. Auf Grund von zunehmendem Platzbedarf seitens der Schule musste 1888 die Sammlung ausgelagert werden. Mit dem Übergang der Sammlung in städtisches Eigentum im Jahre 1897 konnte das Museum im Dachgeschoss des Rathauses wieder eröffnet werden.

Um das Jahr 1972 schloss das Museum erneut seine Pforten. Nach 25-jähriger Schließzeit konnte es 1997 neu gestaltet und im rekonstruierten alten Malzhaus wieder der Öffentlichkeit übergeben werden. In diesem 1768 von der Braukommune erbauten Gebäude, das unter Denkmalschutz steht, erhielt das Museum eine würdige Unterkunft.

Dauerausstellung
Zur Parochie Neustadt gehörige Rittergüter

In diesem Ausstellungsbereich wird die Geschichte der Rittergüter Polenz, Langburkersdorf, Berthelsdorf und Krumhermsdorf, die eng mit der Entwicklung der dazugehörigen Dörfer verknüpft ist, dargestellt. Von Alters her gehörten diese Güter mit ihren Dörfern zum Kirchspiel Neustadt.
Ein hölzerner vergoldeter Epitaph, gewidmet dem 1688 verstorbenen Rittergutsbesitzer von Miltitz auf Burkersdorf, ist als bemerkenswertes Exponat zu nennen.

Entwicklung der Kunstblumenindustrie
Es werden die Anfänge der Kunstblumenherstellung von den Anfängen seit 1834 und die sich daraus entwickelnde Kunstblumenindustrie, deren Produkte weltweit vertrieben wurden, bis hin zum Niedergang in der Zeit um 1989/ 90 dargestellt. Neben Rekrutensträußchen und Totenkrönchen aus der Zeit um 1800 verdeutlichen Handwerkszeug, Farb-, Stoff-, Musterbücher und Blumeneisen die Herstellung von Mode- und Dekorationsblumen. In der Region Neustadt/ Sebnitz sind in der Blütezeit, sie lag zwischen 1875 und 1914, 75 Prozent der deutschen Gesamtproduktion an Kunstblumenerzeugnissen hergestellt worden.

Schützenwesen
Interessante Zeugnisse aus mehreren Jahrhunderten veranschaulichen dem Besucher die Geschichte des Neustädter Schützenwesens. Mit unterschiedlichsten Motiven bemalte Schützenscheiben, die älteste von 1785, Pokale, Preise, Böllerkanone, die Lade der Schützengesellschaft sowie Bilder und Dokumente berichten über die Pflichten, die Stadt und durchziehende Handelsfuhrwerke zu schützen, aber auch vom geselligen Treiben dieser im Mittelalter gegründeten Vereinigung.

Bürgerliches Wohnzimmer
Ein bürgerliches Wohnzimmer der Gründerzeit, ergänzt mit Text- und Bildinformationen zu jener Zeit, zeigen die Wohnkultur jener Jahre und die Entwicklung Neustadts von der Ackerbürgerstadt zur Industriestadt.

Seilerwerkstatt mit Laden
Besonderer Anziehungspunkt ist die von der Handwerkerfamilie Lehmann aus Neustadt über mehrere Generationen betriebene Seilerwerkstatt mit dazugehörigem Laden, die dieses sehr alte, in Deutschland wohl kaum noch vorhandene Handwerk veranschaulicht.

Feilenhauerei
Dieses Handwerk, das verknüpft war mit der sich entwickelnden Industrie, lässt sich in Neustadt seit 1843 nachweisen. Viele Gegenstände wie Hauklotz, Richtklotz und Handwerkszeug stammen aus dem 19. Jahrhundert, als das Aufhauen der Feilen noch reine Handarbeit war.

Stadtgeschichte
Im Obergeschoss findet der Besucher ausgewählte Themen der Stadtgeschichte, beginnend mit der Gründung der Stadt zwischen 1241 und 1330 durch Freiberger Bergleute über die Entwicklung der Stadt mit Marktrecht, gelegen an der Salzstraße bzw. böhmischen Glasstraße, Handwerk und Gewerbe als wichtigste Einkommensquelle der Bevölkerung bis hin zur Verwaltung der Stadt und deren Veränderungen im Stadtbild.

Neustädter Persönlichkeiten des 18. und 19. Jahrhunderts
Dazu gehören u. a. der Heimatforscher und Pfarrer Magister Wilhelm Leberecht Götzinger (1758 - 1818), zugleich erster ausführlicher Beschreiber der Sächsischen Schweiz, Dr. Friedrich Adolph August Struve (1781 - 1840), Erfinder des künstlichen Mineralwassers für Heilzwecke, damals im europäischen Raum besonders durch seine Mineralwassertrinkanstalten bekannt, Dr. Wilhelm Michael Schaffrath (1814 - 1893), Mitglied der Nationalversammlung in Frankfurt am Main 1848/49, Friedrich Wilhelm Kaulisch (1827 - 1881), Lehrer an der Neustädter Bürgerschule und Dichter des später mehrfach vertonten Liedes "Wenn du noch eine Mutter hast", das im gesamten deutschen Sprachraum bekannt wurde und Julius Mißbach, Verleger und Buchhändler sowie fortschrittlichster Bürger Neustadts im 19. Jahrhundert.

Kriege, Pest und Brände
Besonders zu leiden hatte die Bevölkerung im Dreißigjährigen Krieg. Die Stadt wurde 40-mal "totalitär" ausgeplündert. Auch der Siebenjährige Krieg und die napoleonische Zeit brachten viele Kriegslasten mit sich. Mehrfach wurde Neustadt von Stadtbränden, aber auch der Pest heimgesucht, allein im 17. Jahrhundert 6-mal.

1945 bis zur Gegenwart
In diesem Komplex werden, ausgehend von der industriellen Entwicklung im 19. Jahrhundert, die Ereignisse am Ende des Zweiten Weltkrieges sowie das Werden und Wachsen der Stadt von 1945 bis zur Gegenwart dargestellt.

Vergangene Ausstellungen
2013 (1)
2012 (1)
Umkreissuche
Umkreis von  5,  10,  20,  50 oder  100 Kilometern.