Panorama Museum
06567 Bad Frankenhausen
Am Schlachtberg 9

Massimo Rao – Animula Vagula Blandula

Laufzeit: 02. Oktober 2004 bis 09. Januar 2005

Vom 2. Oktober 2004 bis 9. Januar 2005 präsentiert das Panorama Museum Bad Frankenhausen die Ausstellung „Massimo Rao – Animula Vagula Blandula“, des italienischen Künstlers Massimo Rao, der 1996 im Alter von 46 Jahren verstarb. Erstmals nach dem Tod des Künstlers wird nun der Versuch unternommen, eine umfassende Retrospektive seines Gesamtwerkes zu präsentieren, die alle Facetten seines Œuvres dokumentiert. Mit insgesamt über 160 Exponaten aus allen Schaffensphasen, entstanden von 1975 bis 1995/96, dürfte diese Ausstellung die bislang umfangreichste sein, die überhaupt jemals veranstaltet wurde. Gezeigt werden 80 Gemälde (Mischtechnik oder Öl), 30 druckgraphische Blätter (Radierungen und Lithographien), an die 50 Zeichnungen und Aquarelle sowie einige Buchobjekte.

Ganze zwei Dezennien umspannt das künstlerische Schaffen von Massimo Rao. Das ist nicht viel für die Begründung eines Werkes, das in jeglicher Hinsicht außerhalb jeder aktuellen Zeitströmung steht und zugleich ein Maß an künstlerischer Qualität verkörpert, wie es in der neueren Kunst selten geworden ist. In der Tat, Massimo Rao ist ein singulärer Fall. Was sein Werk heute so überaus rar und kostbar macht, ist nicht nur die sichtbare Vollendung der Form, die sich aus der souveränen Beherrschung der Mittel ergibt, sondern das Wesen dieser oft düster-melancholischen, empfindungsmächtigen Bildwelt selbst. Wie kaum ein anderer vermochte Rao in die Urgründe seines Ichs vorzudringen, in die verborgene Welt seiner innersten Sehnsüchte und Hoffnungen, seiner Obsessionen und unausgesprochenen Ängste.



Seine Bilder sind Embleme sublimierter Empfindsamkeit. Ihre Sprache ist gefühlsbetont, monologisch und von ausgeprägt meditativer Innerlichkeit. In emotional-vergeistigten Metaphern des Menschlichen, das so fragil und verletzlich wirkt, hat Massimo Rao das Antlitz seiner Seele geschaut. Animula vagula blandula, wie es in dem berühmten, der Überlieferung nach auf dem Sterbebett verfassten Vers des Kaisers Hadrian in der Engelsburg heißt. Die Seele des Künstlers, so feinsinnig, sehnsuchtsvoll und zart, beschreibt das magische Zentrum dieser Bildwelt, die so sehr beherrscht ist von Einsamkeit, Elegie und romantischen Stimmungen. Das Klima dieser Bilder ist ernst, tragisch, ja von geradezu asketischer Einkehr; ihr Sinngehalt indes geht weit über die Grenzen subjektiver Selbstdurchdringung hinaus. Im Bilde des Menschen, Raos Inkarnation der Seele, scheint hier Welt auf, Schicksal und metaphysische Bestimmung, die in der Entsagung alles Irdischen letztlich auf das Wesen des Menschen selbst zurückführt.

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