Scherrebek – Wandbehänge des Jugendstils

Laufzeit: 26. September 2004 bis 21. November 2004

Der Museumsberg Flensburg besitzt eine einmalige Sammlung von Bildteppichen aus der Zeit des Jugendstils. Sie stammen aus der international bekannten und in ihrer Zeit gefeierten Webschule im damals zu Preußen gehörende Ort Scherrebek, heute Skærbæk, in Dänemark.

Die von namhaften Köpfen der deutschen Kunstgewerbebewegung gegründeten Webschule führte in der Zeit ihres Bestehens von 1896 bis 1903 Entwürfe der renommiertesten Künstler aus. Entwerfer wie Otto Eckmann, Hans Christiansen, Heinrich Vogeler, Henry von de Velde oder Walter Leistikow trugen dazu bei, dass sich die Formensprache des Jugendstils auf vorbildliche Weise mit der alten Technik der Handweberei verband. Scherrebeker Wandbehänge waren auf allen großen nationalen und internationalen Kunstgewerbeausstellungen vertreten. Der Höhepunkt war die Beteiligung an der Weltausstellung in Paris 1900. Alle in der Stilbewegung führenden Zeitschriften stellten die farbenprächtigen Bildteppiche in Wort und Bild einer breiten Öffentlichkeit vor.

Von den etwa 200 bekannten Motiven ist heute noch die Hälfte in öffentlichem und privatem Besitz nachweisbar, allein 60 Webarbeiten befinden sich auf dem Flensburger Museumsberg. Dieser Bestand wurde in den Jahren 2002 bis 2004 in Ausstellungen in Flensburg, im Deutschen Textilmuseum in Krefeld, im Museum Künstlerkolonie auf der Margarethenhöhe in Darmstadt und im Altonaer Museum in Hamburg sowie in Skærbæk gezeigt. Im Ostholstein-Museum in Eutin wird eine Auswahl von etwa 35 Arbeiten aus dem Flensburger Bestand, ergänzt durch einige wenige weitere Leihgaben, gezeigt.