Fisch und Toaster: Eine simulierte Mythologie von Bill C. Ray

Laufzeit: 27. Oktober 2004 bis 27. März 2005

Die ungewöhnliche Präsentation mit einem ungewöhnlichen Titel steht in
unserer Reihe "Zu Gast im Palais", welche künstlerischen Themen jenseits von
Archäologie und Geschichte Raum bietet.

Bill Ray, Amerikaner aus Alaska, wohnt und arbeitet heute als Künstler in
Berlin. Beeinflusst von der reichhaltigen Bild- und Erzählkunst der Indianer
hat er eine "Einzelgänger-Kultur und Mythologie" geschaffen, in der er die
Mythen der Naturvölker mit der Technikversessenheit seines Herkunftslandes
USA und der reichen Kultur seiner neuen Heimat Europa kombiniert. So
entstand ein Werk, in dem Mythen, Natur und Technologie ironisch ineinander
verwoben werden. In der Ausstellung erzählt Ray in aufeinander folgenden
Stationen mit Bildern und Plastiken sowie begleitenden Texten und
Gedichtfragmenten seinen ganz eigenen "Entstehungsmythos":
Eine geheimnisvolle Kiste, die "Urmaschine", die aus dem Bauch eines
gestrandeten riesigen Fisches (mal Quastenflosser, mal Stör) auf das
Festland gelangt, steht am Anfang. Sie erschafft die Welt und das Leben und
leitet einen weiteren Zyklus von Fischen und Kisten ein, darunter die aus
dem Toaster springenden Fische, die der Ausstellung ihren Titel geben. Doch
fing alles nicht ganz anders an - mit dem Niesen einer uralten blauen Bärin
mit goldenen Flügeln?
In Bill Rays witzigen Werken werden hemmungslos Elemente aus allen
erdenklichen Kunst- und Technikwelten zitiert, persifliert und mit Chuzpe
kombiniert. "Widersprüche, Plagiate, unnötige dekorativen Elemente und
weitere Unstimmigkeiten", wie sie in jeder "echten" Mythologie auch
vorkommen, nimmt der Künstler bewusst in Kauf.

Kategorien:
Kunst |  Ausstellungen im Bundesland Sachsen | Ort:  Dresden |
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