Rolf Szymanski – Emil Schumacher - Ein Bildhauer und ein Maler im Dialog

Laufzeit: 30. Januar 2005 bis 13. März 2005

Die Werke zweier Einzelgänger treffen aufeinander, und noch im Verschiedenen von Fläche und Raum, von Metall und Farbpigment erhellt dieses Treffen eine tiefgehende (Wahl- )Verwandtschaft, erweist es sich als geradezu familiäre Begegnung einander vertrauter Schöpfernaturelle. Hier wie da verkörpert das Geschaffene im Ästhetischen den umfassenden existentiellen Spannungsbogen zwischen dem Beständigen und dem Ephemeren, dem Amorphen und der assoziationsreichen Form, die ihrem chaotischen Grund einmal spontan entsprungen, ein anderes Mal gleichsam entwunden, abgetrotzt worden zu sein scheint.

Beide eint ihre Affinität zur freien Assoziation des Sinns und der Sinne, jenes fragilen wie kostbaren Spielraumes der Bedeutungen jenseits der Zwänge von Konvention und praktischer Vernunft, dafür eng benachbart dem Traum und dem Unbewussten. Hier war einer (Emil Schumacher, 1912–1999) bzw. ist einer (Rolf Szymanski, *1928) am Werk, um für das Ungesicherte heutigen Erlebens – nicht nur in seiner bedrohlich-destruktiven Dimension, sondern ebenso in seiner Potenz als schöpferischer Bewegungsimpuls – beredte, ausdrucksstarke Gestalten zu finden. Wenn man in beiden Künstlern schon heute Klassiker sieht, dann wohl aufgrund ihres Vermögens, im jeweiligen Werk die Spur des Ursprünglichen, Archaischen im zweifachen Sinne aufzuheben: bewahrend und konsequent überschreitend in Richtung auf neues, ungesichertes Terrain. Die Ausstellung verdankt sich einer Vielzahl von Leihgebern und wurde in jeweils abgewandelter Form bereits in Ulm und Schwäbisch Gmünd gezeigt.