Weegee – The Famous - Fotografien 1935 – 1960

Laufzeit: 30. Januar 2005 bis 13. März 2005

„Ob krank oder gesund, er nimmt seine Kamera und fährt los auf der Suche nach neuen Beweisen, dass diese Stadt selbst in ihren betrunkensten, schlampigsten und pathetischsten Momenten schön ist ..." (William McCleery) Noch heute gelten die Fotografien von Arthur Fellig (1899–1968), der sich selbst „Weegee – The Famous" nannte, als beeindruckende Dokumente des urbanen Lebens im New York der 30er und 40er Jahre, wobei er mit seinen drastisch-realistischen Bildern zugleich das Porträt einer von Wirtschaftskrise und sozialer Ungleichheit gezeichneten Gesellschaft schuf, die Armut, Kriminalität und Einsamkeit ebenso kennt wie ausschweifenden Luxus.

Seine Aufnahmen der New Yorker High Society geraten zu einer sarkastischen Stellungnahme gegenüber der reichen Bevölkerungsschicht, ebenso wie seine in den 50er Jahren mittels spezieller Linsen verzerrten Fotos von Prominenten und Hollywood-Stars. Auf der ständigen Suche nach einer Story und passenden Motiven erhielt er als erster Pressefotograf überhaupt die Genehmigung, den örtlichen Polizeifunk abzuhören, so dass er immer als erster am Tatort war, wenn Brände gelöscht, Tote gefunden oder Verbrecher verhaftet wurden. Neben der Beteiligung an großen Ausstellungen des Museum of Modern Art 1943 und 1944 war es vor allem der 1945 erschienene Fotobildband „Naked City", der den Rang Weegee's in der Fotografiegeschichte begründete. Dabei basiert die Intensität seiner Bilder auf einem schonungslosen Realismus, gepaart mit expressiven Inszenierungen. So nutzte er starke Blitzlichter für dramatische Licht-Schatten-Wirkungen und harte SchwarzWeiß-Kontraste bei Nahaufnahmen, fotografierte aber auch mit Infrarot- Material im Dunkeln verborgene Szenen wie Zuschauer im Kino. Die Ausstellung des Instituts für Kulturaustausch Tübingen versammelt 108 s/w-Fotografien, überwiegend Originalabzüge.