Haus Beda
54634 Bitburg
Bedaplatz

Fritz von Wille (1860 – 1941)
Von Düsseldorf in die Eifel

Laufzeit: 12. November 2006 bis 17. Dezember 2006

In diesem Jahr feiert Haus Beda seinen 30. Geburtstag und vor 30 Jahren begann Dr. Hanns Simon, der Gründer der gleichnamigen Stiftung, eine Sammlung mit Bildern Fritz von Willes anzulegen. Der beliebteste und bedeutendste Maler der Eifel hat inzwischen im Haus Beda ein eigenes Museum mit rd. 90 Gemälden.

In diesem Jahr feiert Haus Beda seinen 30. Geburtstag und vor 30 Jahren begann Dr. Hanns Simon, der Gründer der gleichnamigen Stiftung, eine Sammlung mit Bildern Fritz von Willes anzulegen. Der beliebteste und bedeutendste Maler der Eifel hat inzwischen im Haus Beda ein eigenes Museum mit rd. 90 Gemälden.
1941 starb Fritz von Wille. In Erinnerung an sein 55. Todesjahr findet nun in Zusammenarbeit mit der Düsseldorfer Galerie Schwarzer eine Sonderausstellung statt. Sie umfasst rd. 40 Werke Fritz von Willes. Dabei präsentiert das Bitburger Museum die Neuerwerbungen, die seit 1992, dem Erscheinen des Bestandskatalogs, die Sammlung ergänzen. Außerdem zeigt die Galerie Schwarzer 22 Arbeiten.
Lohnte sich schon der Weg zu der Ausstellung in Prüm – so lohnt sich der Weg nach Bitburg erst recht. Denn in der ständigen Fritz-von-Wille-Sammlung können sich Freunde, Kenner und Sammler des großen Eifelmalers einen zusätzlichen und einmaligen Überblick über sein gesamtes Werk verschaffen. Der Untertitel der Sonderausstellung „von Düsseldorf in die Eifel“ spielt auf den Werdegang des Künstlers an. Als Sohn des Malerehepaars August und Clara von Wille wuchs er in Düsseldorf auf und studierte dort von 1879 bis 1882 an der berühmten Akademie. Seine Gemälde sind eindeutig vom Stil der sogen. Düsseldorfer Malerschule beeinflusst. Bilder aus Düsseldorf und Hessen, Italien und der Schweiz zeigen den weniger bekannten „anderen“ Wille, der in jungen Jahren recht reiselustig war und erst allmählich zu seinem Stil fand. Aber gerade einige brillant gemalte Bilder aus dieser Zeit lassen erkennen, dass Wille ein Naturtalent war. Bald erweitert er die frühen engen Naturausschnitte zu großzügigen weiten Landschaften mit hohem Himmel und bewusster Lichtregie.
In den 1880er Jahren fand er den Weg in die Eifel. Und die Eifel wurde bald zu „seiner“ Landschaft. Wie kein anderer Maler hielt er ihre besonderen Eigenarten wie die Vulkane und die Maare, die kargen Felsen und den Ginster, die menschenleeren Landstriche und die romantischen Städtchen und Burgen fest. Er öffnete den Städtern den Blick für die stille Schönheit der Eifel, die damals den zweifelhaften Ruf eines „rheinisches Sibirien“ hatte. Und den Eiflern selbst gab er mit seinen Gemälden ein neues Selbstwertgefühl und Bewusstsein für ihre Landschaft.
Fritz von Wille verschrieb sich schließlich ganz der Eifel. Er hatte hier lange Jahre neben der Düsseldorfer Wohnung einen zweiten Wohnsitz: 1899 –1911 in Reifferscheid, dazwischen 1905-1907 in Dalbenden. 1911 kaufte er die mittelalterliche Burg Kerpen. In diesen Jahren erreichte er den Höhepunkt seiner Karriere. Er hatte mehrere Staatsmedaillen bekommen, 1908 kaufte Kaiser Wilhelm II. das Gemälde „Die blaue Blume“, 1910 wurde Wille Professor. 1911 und 1913 stattete er die Kreishäuser in Daun und Wittlich mit großen Wandgemälden aus.
Fritz von Wille war ein konservativer Maler, kaisertreu und fest in den Wertvorstellungen des 19. Jahrhunderts verwurzelt. Mit dem Umzug nach Kerpen koppelte er sich noch stärker vom zeitgemäßen Kunstgeschehen ab. Wirtschaftliche Schwierigkeiten brachten ihn dazu, vorher gefragte Motive zu wiederholen. Die besten Jahre Fritz von Willes liegen in der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg. Als Maler der Eifel gelangen ihm hervorragende Stimmungsbilder dieser Landschaft. Hier setzte er Maßstäbe.

Die Sonderausstellung erinnert 65 Jahre nach Fritz von Willes Tod an seine Verdienste um die Darstellung der Eifel. Mit vielen qualitätvollen Gemälden von den Anfängen bis hin zu seiner besten Zeit vermittelt sie auch einen Eindruck von Willes künstlerischer Entwicklung. Sie zeigt einen Querschnitt durch sein gesamtes Werk, u. a. mit zwei Exemplaren der berühmten „Blauen Blume“. Und nicht zu vergessen: Zusätzlich lädt das Fritz-von-Wille-Museum zu einem Rundgang ein. Mehr als 50 weitere Bilder erschließen hier die ganze Palette von Willes Schaffen.



Dr. Margot Klütsch

Katalog: Fritz von Wille - von Düsseldorf in die Eifel

Zur Museumseite: Haus Beda

Kategorien:
Kunst |  Ausstellungen im Bundesland Rheinland-Pfalz | Ort:  Bitburg |
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